Verpflanzung von epithelialen Tumoren auf die Maus (Mus musculus) und Umwandlung derselben in Sarkome (aus den vereinigten Spitälern in Neapel) / von Claudio Gargano.

  • Gargano, Claudio.
Date:
1911?]
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Credit: Verpflanzung von epithelialen Tumoren auf die Maus (Mus musculus) und Umwandlung derselben in Sarkome (aus den vereinigten Spitälern in Neapel) / von Claudio Gargano. Source: Wellcome Collection.

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    36 konjugierten Elemente soll die Neoplasie entstehen, deren histologischen Charaktere denjenigen der initialen Elemente ganz ähnlich sind. Bashford, Murray und Cr am er (1905) betrachten das Carcmom der Maus als vollständig identisch mit demjenigen des Menschen; alle ihre Versuche sprechen dafür, daß die Eigenschaften die böige semei Vegetation sind; wachsen und sich vermehren ad infimtum, nach geo¬ metrischer Proportion, das ist die einzige Funktion der krebsigen Zelle. Auch H aal and (1905) betrachtet das spontane Carcmom der weißen Mäuse als ziemlich identisch mit demjenigen des Menschen; das Mause- carcinom zeigt ferner den Typus einer Infektionskrankheit indem, wenn man in eine Zucht von weißen Mäusen eine carcinomkranke Maus ein¬ führt, endemische und selbst epidemische resp. epizootische Infektions¬ formen auftreten können. Eine Varietät der carcinösen Tumoren der Mäuse, nämlich das Jensensche Adenocarcinom, soll nach Clo wes (1905), im Gegensatz zu dem menschlichen, einer spontanen Heilung fähig sein, und zwar soll diese Heilung dadurch eintreten, daß sich die Krebsknoten in Knoten faserigen Bindegewebes umwandeln. Außerdem soll das Blutserum der Mäuse bei denen die Neoplasie eine spontane Regression erfahren hat, die eigentümliche Eigenschaft besitzen, auf carcinomkranke Mause eine Heilwirkung zu entfalten, d. h. bei denselben eine Regression des carcinösen Prozesses hervorzurufen, während das Blutserum. gesunder oder carcinomkranker Mäuse eine solche Wirkung nicht besitzt. Das diese Heilwirkung besitzende Serum scheint jedoch kein cytolytisches Serum zu sein Ehrlich ’und Apolant (1906) nehmen auf Grund eines von Schlagenhaufer berichteten Falles von einer gemischten, d.h. sarko- matösen und carcinomatösen Mammageschwulst an, daß das Carcmom sich in Sarkom umwandeln kann; die Hauptursache dieser Metamorphose lie°t in der verschiedenen Weise, in welcher bei einem und demselben Individuum die verschiedenen Gewebe gegen einen und denselben Reiz reagieren. Dieselben Autoren behaupten, zusammen mit Haaland (1906), es sei ihnen gelungen, experimentell bei der Maus das Carcmom in Sarkom umzuwandeln. In einem Fall machten sie folgende Beobachtung: Ein Adenocarcinom erhielt sich als solches bis zur sechsten Generation, bei der zehnten wandelte es sich in eine gemischte, d. h. zu gleicher Zeit carcinöse und sarkomatöse Geschwulst um; bei der vierzehnten hatte man wieder ein reines Carcinom, und dieses blieb ein solches bis über die 40. Generation. In anderen Fällen beobachtete man hingegen nach der sarkomatösen Umwandlung bei den sukzessiven Verpflanzungen keine carcinöse Rückmetamorphose. Schmort hat in einem Fall von Schilddrüsencarcinom des Men¬ schen nach der Operation im Narbengewebe eine neoplastische Re¬ produktion von gemischtem Typus (Carcinom und Sarkom) und mehrfach Metastasen rein sarkomatösen Charakters beobachtet. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, daß, wenn man eine Mischgeschwult der Mäuse (Carcinom. Sarkom) 5 Minuten lang erwärmt und dann anderen Mäusen einpflanzt, bei diesen sich stets reine Sarkome bilden, was darauf zurück¬ zuführen ist, daß die carcinöse Zelle weniger widerstandsfähig gegen das Erwärmen als die sarkomatöse Zelle ist. Ehrlich (1906) hat auch nachgewiesen, daß das Mäusecarcinom seinen klinischen und pathologisch-anatomischen Charakteren nach nicht als identisch mit dem menschlichen und mit demjenigen anderer Tiere