Ueber die operative Behandlung der Magenkrankheiten vom Standpunkte der inneren Medizin.

  • Heuseler, Wilhelm, 1872-
Date:
[1895], ©1895
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Credit: Ueber die operative Behandlung der Magenkrankheiten vom Standpunkte der inneren Medizin. Source: Wellcome Collection.

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    Auftreten sicherer Zeichen einer Verengerung in 6 bis 9 Monaten zum Tode. Der Genuss fester Nahrungsmittel verbietet sich bei der Zunahme der Verengerung und den Schmerzen in dem meist katharrhalisch erkrankten Oeso- phagus schon ziemlich früh. Der Genuss flüssiger Nahrung, die auch nur bis zu einem gewissen Zeitpunkte gegeben werden kann, oder die Klysmaernährung vermögen den Kräfteverfall nur wenig aufzuhalten. Die Sondenbehandlung ist wegen ihrer Nutzlosigkeit und der Gefahr der Perfo- ration des morschen Oesophagus fast ganz verlassen und nicht zu empfehlen. Sie verschafft nur vorübergehend Erleichterung beim Schlucken, vermag indess das Wachs- tum der Geschwulst nicht aufzuhalten, beschleunigt es durch den starken Reiz vielleicht eher. Bei Ausführung einer Gastrostomie pflegt das Leiden ungefähr 5 bis 7 Monate bestanden zu haben. Es würde die Operation, wo sie überstanden wird, das Leben immer noch über 2 bis 3 Monate über das gewöhnliche Ende zu verlängern vermögen. Das ist leider nur ein kleiner Gewinn. Die Kranken kommen aber, da sie sich, selbst wo sie nur auf breiige oder flüssige Nahrung angewiesen sind, noch subjektiv er- träglich fühlen, erst sehr spät zur Operation. Sie befinden sich dann in einem so schlechten Allgemeinzustande, dass sie die durch die Anlegung der Magenfistel bewirkte neue Ernährung nur schwer zu ertragen vermögen. Sie gehen, wenn nicht nach wenigen Tagen, nach wenigen Wochen oder Monaten zu Grunde. Würde dagegen die Operation in einem früheren Stadium unternommen werden können, wo der Kräfte- und Ernährungszustand noch nicht so zerrüttet ist, würde die Wirkung eine andere sein. In solchen Fällen hat man eine erhebliche Gewichtszunahme, Besserung des Allgemeinbefindens und eine wesenÜiche Lebensverlängerung erzielt. Die Erfolge, wie sie Robson, V. Bergmann, Sick und Hadra erzielten, stehen nicht ver- einzelt da. Ewald berichtet über einen Fall, in dem nach vorangegangener Amputation der Mamma wegen Brust- drüsenkrebs und Ablösung des rechten Armes Avegen Krebs des Schultergelenks schliesslich ein Speiseröhrenkrebs sich entwickelte. Die von Sonnenburg unternommene Gastro- stomie verschaffte der Patientin noch eine Lebensfrist von ^/o Jahr, bis sie, nachdem ihre Verfassung eine recht gute gewesen war, an einer Metastase auf die Pleura zu Grunde ging. Der neue Ernährungsweg entlastet auch die Geschwulst