Verbreitungsart der Cholera in Indien : Ergebnisse der neuesten aetiologischen Untersuchungen in Indien / von Max v. Pettenkofer.

Date:
1871
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Credit: Verbreitungsart der Cholera in Indien : Ergebnisse der neuesten aetiologischen Untersuchungen in Indien / von Max v. Pettenkofer. Source: Wellcome Collection.

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    gefährliche Krankheit zuzuziehen. Unzweifelhaft sind schon Men- schen von Cholera ergriffen worden, welche mit anderen Krankhei- ten zugegangen waren. Ich habe den Beweis vor mir in den Spi- talberichten, dass während der letzten dreizehn Jahre acht Per- sonen auf diese Art nach ihrer Aufnahme ergriffen worden sind. Das ist so zu sagen unter etwa 24 000 Europäern, die in dieser Zeit an allen Krankheiten, darunter 1100 Cholerafälle, aufgenom- men wurden, sind acht von Cholera im allgemeinen Krankenhause ergriffen worden. Da aber sieben von ihnen mit Diarrhoe oder Unterleibsleiden (Bowels complaint) aufgenommen waren, kann man zweifelhaft sein, ob diese nicht auch als Cholerafälle im ersten Stadium zu betrachten sind. „Seit mehreren Jahren wurden im allgemeinen Krankenhause die zugehenden Cholerakranken gleich in einem Saale aufgenom- men, wo nur Cholerakranke behandelt werden; sie wurden dann in eine Abtheilung gebracht, welche als gesonderte Choleraabthei- lung zu dienen bestimmt wurde und wo sie bis zu ihrer Entlassung blieben. Unglücklicher Weise waren wir wegen zunehmender Krankenzahl nicht im Stande, so viel Kaum für eine ^einzige Classe von Kranken aufzubehalten. Auch andere Kranke wurden in die- ser Abtheilung mit Leuten behandelt, welche an Cholera litten; aber von den acht oben angeführten, im Spital entstandenen Cho- lerafällen kamen sieben unter den Kranken in den Sälen des Cen- tralgebäudes vor, wo die Cholera nicht behandelt wurde, und nur einer in der Abtheilung, welche wir die Choleraabtheilung nennen. Es ist offenbar, dass die Befürchtungen, welche man bezüglich der Verbreitung der Cholera in der Anstalt ausgesprochen hat, völlig grundlos sind und dass die anticipirten Uebel, wenigstens bis jetzt noch nicht wirklich eiugetreten sind.“ Bryden1) ist der Ansicht, dass jedes Spital, in dem öfter Wärter ergriffen werden, sich nicht als Choleraspital eignet, und sobald als möglich verlassen werden sollte, ebenso wie eine infi- cirte Caserne. • Er führt einige solche Fälle, namentlich in Oberindien, näher aus. Bryden stellt nicht in Abrede, dass ein Cholerakranker aus einer Localität ins Spital kommend, auf irgend eine Art nicht von dort soviel Infectionsstoff mitbringen könnte, um hier und da auch einen Wärter zu inftciren, er erklärt sich nur dagegen, dass der Mensch den Infectionsstoff producire, den er anderen mittheilt,