Theorie der Muskelcontraktion / von G. Elias Muller.

Date:
1891
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Credit: Theorie der Muskelcontraktion / von G. Elias Muller. Source: Wellcome Collection.

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    mationswiderstande, und ist bei Bemessung des Verhaltens des letz- teren stets das Verhalten des f. Imbibitionsdruckes näher zu berück- sichtigen. Wegen dieser Abhängigkeit des inneren Deformationswiderstandes von dem f. Imbibitionsdrucke lässt sich nur wenig Allgemeines betreffs des funktionellen Verhältnisses behaupten, in welchem dieser Widerstand zu dem vorhandenen Längenwerthe des Muskels steht. Einiges in dieser Beziehung lässt sich sagen, wenn man sich auf den Fall be- schränkt, dass sämmtliche in Betracht gezogene Muskellängen Gleich- gewichtslängen sind, d. h. solche, bei denen sich der ruhende oder erregte Muskel in Gleichgewicht zu der vorhandenen Last gesetzt hat, so dass der Saftgehalt der f. Poren und der f. Imbibitionsdruck und die Muskellänge unverändert bleiben, so lange die Last des Muskels und das elektrische oder nichtelektrische Verhalten der Disdiaklasten dieselben bleiben.1 Fassen wir zunächst diejenigen Muskellängen ins Auge, welche grösser sind als die natürliche Ruhelänge des Muskels, •so kommt hier die Thatsache in Betracht, dass nach den Versuchen vonWEKTHEm u. A. die Dehnungen, welche die durchfeuchteten Substanzen, insbesondere auch die Muskeln, durch Belastungen erfahren, den Be- lastungsgrössen nicht proportional gehen, sondern langsamer wachsen als die letzteren. Obwohl diese Versuche von Wertheim, E. Weber, Volkmahn u. A. nicht als solche zu bezeichnen sind, bei denen es ausdrücklich darauf abgesehen gewesen ist, für die verschiedenen Be- lastungsgrössen gerade die Gleichgewichtslängen mit möglichster Ge- nauigkeit zu bestimmen, so scheinen die Resultate dieser Versuche dennoch die Behauptung zu rechtfertigen, dass die Dehnungen, welche die durchfeuchteten Körper nach Erreichung der Gleichgewichtslängen erkennen lassen, langsamer zunehmen als die Belastungsgrössen, und dass insbesondere in dem belasteten, ruhenden Muskel die Werthe des inneren Dehnungswiderstandes, welche verschiedenen Gleichgewichts- längen desselben entsprechen, den vorhandenen Dehnungsgrössen (d. h. den Differenzen zwischen der vorhandenen Gleichgewichtslänge und der natür- lichen Ruhelänge des Muskels) nicht proportional gehen, sondern -schneller wachsen als die Dehnungsgrössen. Was von dem inneren Dehnungswiderstände gilt, ist, wie es scheint, in entsprechender Weise auch von dem inneren Contraktionswiderstande 1 Da sich die Nachwirkungsvorgänge in einem belasteten oder unter dem Einflüsse irgend einer anderen dcformirenden Kraft stehenden, durchfeuchteten oder nicht durchfeuchteten, Körper, wenn auch in abnehmendem Grade, un- unterbrochen weiter geltend machen, so kann man streng genommen von einer 1 Gleichgcwichtslänge eines solchen Körpers nur in relativem Sinne leden. Q ♦