Theorie der Muskelcontraktion / von G. Elias Muller.

Date:
1891
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Credit: Theorie der Muskelcontraktion / von G. Elias Muller. Source: Wellcome Collection.

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    den die durch die Zuckermoleküle ersetzten Wassermoleküle lieferten, den obigen Ausführungen gemäss offenbar den gleichen Werth besitzen wie der kinetische Druck, den die in Wegfall gekommenen Wasser- moleküle auf die Membran ausüben würden, wenn sie im gasartigen Zustande ganz allein den von der Gefässflüssigkeit eingenommenen Raum erfüllten. Folglich muss die durch Einbringung der Zucker- moleküle bewirkte Erniedrigung des kinetischen Druckes der Gefäss- flüssigkeit und mithin auch der dieser Druckerniedrigung nach Obigem gleiche osmotische Druck denselben Werth besitzen wie der kinetische Druck, den die durch eine gleiche Anzahl von Zuckermolekülen er- setzten Wassermoleküle im gasartigen Zustande auf die Membran aus- üben würden, wenn sie den von der Gefässflüssigkeit eingenommenen Raum ganz allein erfüllten. Da dem Gesetze Avogadeo’s gemäss der Druck eines Gases bei gleichem Volumen, gleicher Molekülzahl und gleicher Temperatur derselbe ist, mag die chemische Beschaffenheit der Moleküle sein, welche sie will, so können wir den soeben erhaltenen Satz auch in folgender Weise ausdrücken: der osmotische Druck einer Lösung von Zucker oder irgend eines anderen Stoffes, für den die Membran undurchlässig ist, besitzt denselben Werth wie der Druck, den die gelösten Moleküle des Zuckers oder sonstigen anderen Stoffes im gasartigen Zustande auf die Membran ausüben würden, wenn sie über das von der ganzen Lösung eingenommene Volumen verbreitet wären. Wie durch die bisherigen Darlegungen hinlänglich erwiesen sein dürfte, lässt sich also die Thatsache, dass der osmotische Druck ein den Gesetzen von Maeiotte, Gay-Lussac und Ayogadeo entsprechen- des Verhalten zeigt, und dass die Constante R in der Gleichung für den osmotischen Druck denselben Werth besitzt wie in der Gasgleichung, aus den von uns zu Grunde gelegten, einigermassen mechanisch fass- baren Anschauungen vom Zustandekommen der Quellung und der Osmose ohne Weiteres ableiten. Es liegt daher keinerlei Grund vor, noch an der mechanisch etwas wenig durchsichtigen Ansicht yan’t Hoee’s festzuhalten, dass der osmotische Druck auf einem besonderen kinetischen Drucke beruhe, den die Moleküle der gelösten Substanz auf die Membran ausüben, van’t Hoee würde dem wirklichen Sach- verhalte weit näher gekommen sein, wenn er behauptet hätte, dass der osmotische Druck auf einem kinetischen Drucke beruhe, den die Moleküle der gelösten Substanz auf die Membran nicht ausüben. Wir haben nicht im Mindesten die Absicht, in dieser Anmerkung die Theorie der Osmose und der mit dieser verwandten Vorgänge in vollständiger Weise zu entwickeln. Nur darauf kam es uns an, anzu-