Theorie der Muskelcontraktion / von G. Elias Muller.

Date:
1891
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Credit: Theorie der Muskelcontraktion / von G. Elias Muller. Source: Wellcome Collection.

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    Zunahme der Muskellänge erfahre, stets einer Steigerung der contra- hirenden Kräfte der Disdiaklasten gleichwerthig sei. Näheres über den Begriff und das Verhalten des inneren Defor- mationswiderstandes folgt in § 10. § 3. Die Kraft, mit welcher die Disdiaklasten in einem gegebenen Zeit- punkte im Sinne einer Contraktion des Muskels wirksam sind, bestimmt sich natürlich nicht blos nach der Quantität ihrer vorhandenen elek- trischen Ladung, sondern auch nach ihren gegenseitigen Entfernungen und den Stellungen ihrer Axen. Denn die elektrischen Kräfte, mit denen die Disdiaklasten auf einander wirken, nehmen sehr schnell bei Vergrösserung ihrer gegenseitigen Entfernungen ab; und je geringer die Desorientirungswinkel der Disdiaklasten sind, in desto höherem Masse werden ihre elektrischen Kräfte (hei gleichen Abständen ihrer Schwerpunkte) sich im Sinne einer Verkürzung und Verdickung der Easer geltend machen. Hinsichtlich des Einflusses der gegenseitigen Entfernungen der Disdiaklasten auf die contrahirende Wirksamkeit derselben ist Folgendes zu beachten. Denken wir uns den Muskel von irgend einem Anfangszustande aus durch Dehnung verlängert, so ent- fernen sich die verschiedenen Quercolonnen der Disdiaklasten in axialer Richtung von einander, während die einzelnen Disdiaklasten jeder Quer- colonne, entsprechend der eintretenden Abnahme des Muskelquerschnitts, einander genähert werden. Verkürzt sich hingegen der Muskel, so nähern sich umgekehrt die Disdiaklasten einander in der axialen Rich- tung und entfernen sich von einander in den queren Richtungen. Je geringer also die Länge des Muskels ist, desto günstiger sind hei ge- gebener elektrischer Ladung der Disdiaklasten die gegenseitigen Ent- fernungen derselben für die Anziehung, welche die Disdiaklasten in der axialen Richtung auf einander ausüben, und desto ungünstiger sind die gegenseitigen Abstände der Disdiaklasten für die abstossenden Kräfte, mit denen dieselben in queren Richtungen auf einander wirken. Nun beruht die gesammte Wirksamkeit, welche die Disdiaklasten im Sinne einer Contraktion entfalten, auf jenen beiden Kraft Wirkungen, der Anziehung in der Längsrichtung und der Abstossung in den Quer- richtungen der Faser. Setzen wir also den Fall, dass der Muskel bei gleichbleibender elektrischer Ladung seiner Disdiaklasten eine Aende- rung seiner Länge erfahre, so erhebt sich die Frage, welcher Einfluss dieser Längenänderung der überwiegende sei, ob derjenige Einfluss, den sie auf die in der axialen Richtung wirksamen gegenseitigen An- ziehungen der Disdiaklasten ausübt, oder derjenige, den sie auf die in