Leopold Auenbruggers Neue Erfindung : mittelst des Anschlagens an den Brustkorb, als eines Zeichens, verborgene Brustkrankheiten zu Entdecken (1761) / aus dem Original übersetzt und eingeleitet von Prof. Dr. Viktor Fossel.

  • Auenbrugger, Leopold, 1722-1809
Date:
1912
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Credit: Leopold Auenbruggers Neue Erfindung : mittelst des Anschlagens an den Brustkorb, als eines Zeichens, verborgene Brustkrankheiten zu Entdecken (1761) / aus dem Original übersetzt und eingeleitet von Prof. Dr. Viktor Fossel. Source: Wellcome Collection.

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    Bei einigen, wo die Verhärtung in der Mitte schmilzt, flachen Bauch und Hypochondrien ab, bei den allerwenigsten schwellen sie an, und zwar zu einem mäßigen Tumor, der ungefähr das Ansehen fluktuierten Wassers darbietet. Der Harn ist selten vom normalen abweichend, doch manchmal rötlich nebst einem zinnoberroten Bodensatz, wo überhaupt ein solcher sich vorfindet. Die Darmausscheidung entspricht der natürlichen Funktion, sofern sie nicht künstlich angeregt wurde. Die Enden der Extremitäten sind von livider Färbung, erwärmen sich niemals, außer wenige Tage vor dem Tode. Wo aber die Blässe der Gliedmaßen von einer hektischen, unter leichter Hitze einsetzenden Röte abgelöst wird, schwillt auch die erkrankte Seite unter kachektischen Entzündungs¬ erscheinungen an, was am Fuß sowie an der Hand des ge¬ nannten Teiles rascher eintritt. Hierdurch geschieht es, daß solche Kranke wiederholten Anfällen von Mattigkeit und Ohnmacht ausgesetzt sind. Auch die Lage, bisher auf jeder Seite leicht erträglich, wird nunmehr nur auf der leidenden Partie ermöglicht. Kennzeichen einer geschlossenen eiterigen Vomika. Bei ungestörter Tätigkeit der Baucheingeweide ist der Husten ohne Unterschied trocken, häufig, zuweilen von solcher Heftigkeit, daß der Rachen eintrocknet, die Stimme rauh wird, und selbst die Speisen oft erbrochen werden. Unbestimmbare Schaueranwandlungen nehmen dann den Anfang, ihnen folgt eine wechselnde Hitze, die sich in einer lebhaften Rötung der Wangen und Lippen, besonders an der kranken Seite, äußert. Wo dies dem Kranken begegnet, stellt sich auch eine gewisse Abgeschlagenheit ein, welche nach einer stattlichen Mahlzeit empfindlicher stört, als nach dem Fasten. Die Respiration ist zu dieser Zeit mit einer gewissen Ängstlichkeit verbunden und rascher, so daß der aufmerksame Beobachter schon von jetzt an den Verdacht hegt, es sei das Leiden im Brustraum verborgen. Außerdem ist der Puls zusammengezogen, frequent, von minderer Härte und ungleich; auch außer der Verdauungszeit entspricht er, mit der Konstitution des Kranken verglichen,