Beitrag zur Casuistik der primaeren und secundaeren haemorrhagischen Diathese : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe ... öffentlich verteidigen wird / Theodor Gahbler ; Opponenten Joseph Kroll, Otto Ludwig.

  • Gahbler, Theodor, 1866-
Date:
1895
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Credit: Beitrag zur Casuistik der primaeren und secundaeren haemorrhagischen Diathese : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe ... öffentlich verteidigen wird / Theodor Gahbler ; Opponenten Joseph Kroll, Otto Ludwig. Source: Wellcome Collection.

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    Im Gegensatz hierzu sei es mir noch gestattet, über einen Fall zu berichten, der bald darauf in die hiesige med. Klinik eingeliefert wurde und fast dieselben Symp- tome zeigte, jedoch genetisch von demselben insofern verschieden war, als die Purpura nur als eine secundäre hämorrh. Diathese, als Begleiterscheinung der Hämophilie auftrat, obgleich die Diagnose, Hämophilie in diesem Falle nicht ganz unantastbar ist. Ich darf wohl einige Worte über diese Krankheit vorausschicken: Zunächst, und zwar im 12. Jahrhundert, wurde auf diese Krankheit von dem arabischen Arzte Klialaf Ab ul Kasim el Zahrewi aufmerksam gemacht. Es ist die Erklärung dieses ersten Beschreibers der Hämophilie von fundamentaler Wichtigkeit. Leider ist es jenem berühmten arabischen Arzte ebenso ergangen, wie es jedem geht, der alte Formen umstossen und den Grundsatz, rerum novarum Studiosus, befolgend, einige neue Lichtpunkte in das tiefe Dunkel der Medicin hinein bringt. Das ganze spätere Mittelalter, ja sogar die Neuzeit bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts, weisst in der Geschichte der Hämophilie eine grosse Lücke dar. Erst ein V i r c h o w musste es sein, welcher die längst gekannte, doch von niemandem erkannte Krankheit zur Geltung brachte. Auf Anregung Schönleins geschah es, dass eine grössere Menge Dissertationen, anfänglich in Würzburg, später in Berlin, während des Zeitraumes von 1820 — 1850 erschienen, welchen die obengenannte Krankheit ihren beständigen Platz im pathologischen Systeme schuldet.