Klinik der Uterussarkome / bearbeitet von J. Veit.

  • Veit, J. (Johann), 1852-1917.
Date:
1908
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Credit: Klinik der Uterussarkome / bearbeitet von J. Veit. Source: Wellcome Collection.

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    und doch muß man darauf den allergrößten Wert legen. So werden im ein- zelnen Fall mancherlei kleine Abweichungen entstehen; in der Hauptsache aber nähert sich die Operation mehr denjenigen bei Karzinom als denen bei Myom. Die früher so gefürchtete Zersetzung des Uterusinhaltes kommt jetzt kaum mehr in Betracht, weil man die Scheide gut desinfizieren und vor allem die Höhle der Scheide mit voller Sicherheit gegen die Bauchhöhle während der Operation gänzlich abschließen kann. Diese Erfahrungen sind beim Karzinom hinlänglich zahlreich gemacht worden. Ist der ganze Inhalt der Scheide so bedenklich, daß man fürchten muß, ihn nicht desinfizieren zu können, so würde ich nach meinen Beobachtungen beim Uteruskarzinom die Exstirpation der ganzen Scheide mit der des Uterus zu verbinden raten, da man dadurch wiederum mit voller Sicherheit den Inhalt der Scheide von dem der Bauchhöhle trennen kann. Gerade beim Scheidenkarzinom hat die Durch- führung dieses Prinzipes mir, wie dort erwähnt, recht gute Erfolge ergeben. Die Technik auch dieser größeren Eingriffe auszubilden, kann nicht die Aufgabe sein, die man beim Sarkom lösen will; dazu ist das Sarkom zu selten, das Karzinom zu häufig. Wichtig bleibt nur das Prinzip der möglichst aus- gedehnten Operation, das der Vermeidung der Berührung der Geschwulstbildung mit der Operationswunde und das der grüßten Sauberkeit; daran muß man ferner nach den anatomischen Beobachtungen über die Möglichkeit der Be- teiligung auch der Drüsen bei der Verbreitung des Sarkoms gewiß festhalten: das Nachsehen der ersten Etappe der Drüsen ist auch hier dringend geboten. Nebenbei wäre es auch für das Sarkom sehr erwünscht Mittel zu be- sitzen, durch die wir imstande wären, etwa im Körper zurückgebliebene Sar- komreste unschädlich zu machen. Leider müssen wir gestehen, daß wir in dieser Hinsicht bisher noch gar nichts Sicheres sagen können. Daß derartiges gerade für das Sarkom wichtig wäre, ist besonders darum klar, weil das Sarkom sich doch gewöhnlich auf dem Wege der Blutbahn verbreitet und die Lungenmetastasen noch völlig unangreifbar sind. Bisher hat die Behandlung weder mit Arsenik noch mit Thrypsin hierbei irgendwelche Erfolge aufzuweisen. Ist bei vorgeschrittener Erkrankung eine Entfernung des Uterus nicht mehr angezeigt, so kommen alle jene Maßnahmen in Betracht, die bei der Schilderung der Behandlung des inoperabelen Karzinoms besprochen werden, so daß ich hier nur auf diesen Abschnitt zu verweisen brauche. Die Heiluiigsaussichten des Sarkoms. Höchst bedauerlich ist es, daß wir über die wichtigste Frage in der Lehre vom Uterussarkom, über die Heilerfolge bisher so gut wie gar nicht unterrichtet waren. Es liegt dies daran, daß fast immer nur Einzelmit- teilungen erschienen sind, die gewöhnlich schon sehr bald nach der Be- obachtung veröffendicht wurden. Aber auch bei den wenigen Berichten über die in mehreren Jahren an einzelnen Kliniken beobachteten Fälle vermißt