Aus der Praxis : Behandlung der Diphtherie mit Quecksilbercyanid / von C.E. [sic] Rothe.

  • Rothe, Carl Gustav.
Date:
1881
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Credit: Aus der Praxis : Behandlung der Diphtherie mit Quecksilbercyanid / von C.E. [sic] Rothe. Source: Wellcome Collection.

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    Separatabdruck aus dei' „Deutschen Medicmischen JVoclienschrift“ No. 34, 1881. Herausgegebe?i von Dr. P. Börner. Ferlag von G. Reimer in Berlin. Behandlung der Diphtherie mit Quecksilhercyanid. Bereits im Herbst v. J. habe ich in der „Allg. Medic. Centralztg.“ (No. 89. 6. November 1880) auf Grund einer kleinen Beobachtungs- roihe obige Behandlungsweise der Beachtung der Herren Collegen em- jifohlen. Zu den damals mit günstigem Erfolge behandelten 11 Fällen sind bis Ende Juni 28 neue hinzugekommen, welche ebenfalls sämmt- lich in Genesung endigten, also eine ununterbrochene Reihe von 34 gün- stig verlaufenen Fällen. Mit der Aufzählung derselben will ich den Leser verschonen, da der Verlauf hei allen ein ziemlich gleichmässiger war, nur modificirt durch die Heftigkeit der Erkrankung, die Zeit des Eintritts in die Behandlung und das Alter der Patienten. Unter letzteren befanden sich mehrere Erwachsene, eine Dame von 40 J., eine jüngere Gouver- nante, ein Schauspieler, ein 45 jähriger Bahnwärter und mehrere Dienst- mädchen (Wärterinnen); die übrigen waren Kinder von 2 —15 Jahren. Bei allen war die Diagnose durch das Vorhandensein des charakteristischen Belages des Schlundes ausser Zweifel, die sogenannte „Katarrhalische Form“ der Unsicherheit der Diagnose wegen grundsätzlich ausgeschlossen. Eine Anzahl der Erkrankten, vielleicht zwei Drittel, kamen schon mit deutlich ausgesprochenen örtlichen und allgemeinen Symptomen, Belag und hohem Fieber, am 2. bis 4. Tage der Krankheit in Behandlung, die übrigen nach unbestimmten, doch verdächtigen Erscheinungen des Unwohlseins. Bei allen wurde das gleiche Verfahren eingebalten, kalte, stündlich zu wechselnde Priessnitz’sche Halsumschläge, 3 mal tägliche rasche Ueberpinselung des Gaumens mit meiner „lotio antidiphtheritica“ (1 p. Carbolsäure, 1 p. Spir. Vini, 1 p. Jodtinctur, 5 pp. Glycerin), und innerlich Cyanquecksilber nach folgender Formel verordnet;