Renale Lokalisation nach intravenösen Infektionen mit einer dem Nierengewebe experimentell angepassten Streptokokkenkultur : akademische Abhandlung die mit Genehmigung der Medizinischen Fakultät Lund zur öffentlichen Verteidigung ... vorgelegt wird / von Gunnar Forssner.

  • Forssner, Gunnar, 1876-1915.
Date:
1902
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Credit: Renale Lokalisation nach intravenösen Infektionen mit einer dem Nierengewebe experimentell angepassten Streptokokkenkultur : akademische Abhandlung die mit Genehmigung der Medizinischen Fakultät Lund zur öffentlichen Verteidigung ... vorgelegt wird / von Gunnar Forssner. Source: Wellcome Collection.

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    entscheidenden Gründe zur Abtrennung desselben von anderen Streptokokken sind biologischer, nicht morphologischer Natur. Es scheint in der That unstreitig zu sein, dass der Mikroorga- nismus eine Krankheit verursacht, die viel charakteristischer ist (sterile Gelenkexsudate und in einer bemerkenswert grossen Zald der Fälle Endocarditis) als diejenigen Gelenkveränderun- gen, die viele Forscher mit verschiedenen eitererregenden Bak- terien hervorgerufen haben. Die zahlreichen misslungenen Versuche verschiedene Streptokokkenarten nach ihren morpho- logischen oder biologischen Eigenschaften abzutrennen, scheinen docli den Gedanken zu bekräftigen, dass auch in diesem Falle die ^^Verschiedenheit nur eine scheinbare ist. Sollte aber diese Annahme richtig sein, dann muss man auch zugeben, dass der benannte Mikroorganismus auf eigenthümliehe Weise cj o o variiert, mit besonderen pathogenen Eigenschaften ausgerüstet worden ist. Ich will auch eine kurze Übersicht über eine Reihe von Untersuchungen liefern, welche zwar von der meinigen prin- zipiell verschieden sind, dieselbe jedoch in einigen Punkten berühren. Mehrere Forscher haben zu ermitteln versucht, ob das Extract eines gewissen Organes als Nährboden für diejeni- gen Bakterien geeigneter ist, welche eine mehr oder weniger ausgeprägte Prädilektion für dieses Organ zeigen, als für die übrigen Bakterien, mit anderen Worten, ob ein konstantes Verhält- nis zwischen der Prädilektion und der chemischen Beschaffenheit der Organe vorliegt. (Betreffs einiger Darm- und Mundhühlen- bakterien, welche in der Natur unter Beeinflussung seitens des Sek retes des Pankreas bez. der Speicheldrüsen gedeihen, sind die Versuche mit den Extrakten dieser Organe angestellt worden.) Aus Schotteliüs’ Laboratorium (Freiburg in Br.) stammt eine Reihe von zu diesem Zwecke ausgeführten Arbeiten. Die Extrakte wurden nach folgender Methode bereitet: das fein zer- schnittene Organ wurde 3 Stunden mit der gleichen Menge Wasser extrahiert, das Extrakt geseiht, durch Tonfilter (Cham- berland) filtriert und zu einer gleichen Menge 21/2 % Agar ge- setzt; ausserdem wurde Bouillon anstatt aus Fleisch aus dem zu untersuchenden Organe bereitet. Henssen1) arbeitete mit Nierenextrakt. Dieses übte eine stark hemmende Wirkung auf das Wachsthum des Staphylokokkus pyog., des B. Dipht., des ') Henssen: Centialbl. f. Bakteriuloaie, Bd 17.