Die syphilitischen Erkrankungen der Augenlider nebst zwei Beitraegen : inaugural-Dissertation verfasst und der hohen medicinischen Facultaet der K. Julius-Maximilians-Universitaet Wuerzburg zur erlangung der Doctorwuerde / vorgelegt von Hans Mittasch.

  • Mittasch, Hans.
Date:
1883
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die syphilitischen Erkrankungen der Augenlider nebst zwei Beitraegen : inaugural-Dissertation verfasst und der hohen medicinischen Facultaet der K. Julius-Maximilians-Universitaet Wuerzburg zur erlangung der Doctorwuerde / vorgelegt von Hans Mittasch. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)

    17/44 (page 17)
    Hutchinson50) beschreibt eine Aeusserung der hereditären Sy- philis in Form von kleinen scharfrandig ulcerirten Plaques, die sich von den Cilien auf die Lidhaut ausbreiteten. Die Geschwüre, von regelmässiger Form kamen iu der Nähe der Commissuren vor und erwiesen sich einer localen Therapie sehr wenig zugänglich. Eine ähnliche Beobachtung machte Windsor^). Er spricht von kleinen secundären Geschwüren, die auf dem Conjunctival- saum entstanden, sich bis zum Cilienrand ausbreiteten und den Eindruck einer Blepharitis ciliaris ulcerosa machten. Sie hatten eine kupferfarbige Basis und die Grösse einer kleinen Linse. — Wir sind somit zu derjenigen Aeusserung der constitutio- nellen Syphilis gelangt, die man an den Lidern am all erhäufigsten beobachtet, zum secundären syphilitischen Geschwür. Das ulcus syphiliticum entsteht bekanntlich durch den Zerfall einer Papel, eines Condyloms, einer Pustel oder eines Gumma. Am häufigsten entsteht es auch an den Augenlidern aus dem letzteren. Es fehlt jedoch nicht an Beobachtungen von syphilitischen Lidgeschwüren, die aus der ersten Form, der syphilitischen Papel, sich heraus- bildeten. Einen solchen Fall beschreibt Wiethe (1. c. 35)). Sein Patient, 27 Jahre alt, hatte bereits ein grosspapulöses Syphilid an Stamm und Bücken überstanden, als er 14 Tage vor Eintritt in's Spital am Bande des linken oberen Lides eine vereinzelte Papel bemerkte, welche beim Lidschluss schmerzte und zur Ul- ceration kam. Die Cilien in der nächsten Umgebung waren ausgefallen. Bei der Aufnahme zeigte sich in der Intermarginal- portion des betreffenden Lides ein 4 mm langes, 2 mm breites seichtes elliptisches Geschwür mit schmutzig-grauem, speckig belegtem Grunde und geringer Besistenzvermehrung des umgeben- den Gewebes. Lymphadenitis des Nacken und Pharyngitis. Das Geschwür heilte mit der characteristischen weisslichen, seicht ein- bezogenen Narbe. Um eine Papel mit diffuser Infiltration der Umgebung han- lelt es sich wohl auch in dem Falle Wedl'sb2'). Es erhob sich »ei einem mit congenitaler Syphilis behafteten Mädchen an der rtneren Hälfte des freien Augenlidrandes ein grauröthlicher Knoten on dem ungefähren Umfang einer Linse, dessen oberflächliche JL . 5I) Windsor, British med. Journal 1865, p. 283. 5S) Wedl, Atlas der pathol. Histologie des Auges, 4. Lief. Adnexa •culi III. Leipzig 1861. 2