Lehrbuch der histologie und der mikroskopischen anatomie des menschen mit einschluss der mikroskopischen technik / von dr. Philipp Stöhr.

  • Stöhr, Philipp, 1849-1911.
Date:
1896
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Credit: Lehrbuch der histologie und der mikroskopischen anatomie des menschen mit einschluss der mikroskopischen technik / von dr. Philipp Stöhr. Source: Wellcome Collection.

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    IL Mikroskopische Anatomie der Organe. I. Cirkulationsorgane. 1. Blutgefässsystem. Die Blutgefässe bestehen aus Bindegewebe, elastischen Fasern und glatten Muskelfasern, welche Theile in sehr verschiedenen Verhältnissen ge- mengt, in Schichten angeordnet sind. Im Allgemeinen herrscht in den Schichten eine gewisse Richtung vor; so die longitudinale Richtung in der innersten und äussersten, die cirkuläre in der mittleren Schicht. Eine Ausnahme hier- von machen: durch seinen komplizirten Bau das Herz, durch ihren einfachen Bau die Kapillaren. Herz. Die Herzwand besteht aus drei Häuten: 1. dem Endocardium, 2. der gewaltig entwickelten Muskelhaut, dem Mvocardium, und 3. dem Epicardium (= viscerales Blatt des Pericardium). ad 1. Das Endocardium ist eine bindegewebige Haut, welche glatte Muskelfasern und zahlreiche elastische Fasern enthält; letztere sind besonders in den Vorhöfen stark entwickelt und bilden daselbst entweder dichte Faser- netze oder sind selbst zu gefensterten Häuten (Fig. 24) ver- schmolzen. Die der Herzhöhle zugewendete freie Ober- pj„ ^2. fläche ist mit einer einfachen Lage unregelmässig poly- stück eines Qaerschait- ^ ° o X - ^gg eines Papillarmns- gonaler Epithelzellen überzoo-en. keis des menschlichen c i- <- Herzens. 240 mal vergr. ad 2. Die Muskelhaut besteht aus Muskel- m Querschnitte der Mus- kelfasern. ;' Periinysiniu fasern (deren Bau s. pag. 71), und einem diese um- mit kleinen .dunkeige- ^ r o /' färbten,' Kernen, v Blut- gebenden feinen Perimysium, Zahlreiche quere oder schräge gefass.' Technik Xr. 36, Abzweigungen (siehe Fig. 41), vereinigen die Muskelfasern zu Complexen, deren Verlauf ein sehr komplizirter ist. Die Muskulatur der Vorkammern ist von jener der Kammern vollkommen getrennt. An den Vorkammern kann man eine beiden Vorkammern gemeinschaftliche äussere, quere und eine jeder Vorkammer eigenthütnliche, innere longitudinale (beson- ders im rechten Vorhofe, ^Im. pectinati) Lage unterscheiden. Ausserdem finden sich viele kleine, in anderen Richtungen verlaufende Muskelbündel. Viel unregelmässiger ist die Muskulatur der Kammern, deren Bündel in den verschiedensten Richtungen, oft in Form von Achterzügeu, verlaufen. Das Perimysium enthält im Bereich der Vorkammern^) elastische Fasern, die mit denen des Endo- und Epicardium zusammenhängen. Zwischen Vor- kammern und Kammern liegen derbe, mit elastischen Fasern untermischte 1) Die Muskelhaut der Herzohren ist dagegen arm au elastischen Fasern.