Lehrbuch der histologie und der mikroskopischen anatomie des menschen mit einschluss der mikroskopischen technik / von dr. Philipp Stöhr.

  • Stöhr, Philipp, 1849-1911.
Date:
1896
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Credit: Lehrbuch der histologie und der mikroskopischen anatomie des menschen mit einschluss der mikroskopischen technik / von dr. Philipp Stöhr. Source: Wellcome Collection.

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    Untergrunde hervor. Aber die Methode ist auch mit verschiedenen Miss- ständen verknüpft. So sind fast regelmässig selbst die besten Schnitte durch schwarze Niederschläge verunstaltet; diese befinden sich vorzugsweise an den Rändern des Präparates; man hat, um sie zu vermeiden, vorgeschlagen auf die frischen Objekte eine Schicht geronnenen Blutes zu streichen. Sehr häufig versagt die Reaktion überhaupt (besonders wenn die Golgi'sche Mischung zu lauge eingewirkt hat), dann führt die sog. „doppelte Methode zum Ziel, d. h. die Objekte werden, wenn die ersten Schnitte nichts zeigen, abermals auf 24 — 36 Stunden in die Golgi'sche Mischung und ebensolang in die Silberlösung gebracht. Bei abermaligem Misserfolg ist zuweilen eine zweite Wiederholung der Procedur von Erfolg gekrönt. Uebung und Geduld sind bei der Anwendung der Golgi'schen Methode wichtige Faktoren. Man kann derart geschwärzte Präparate auch noch fixiren. Zu diesem Zwecke werden die Schnitte aus dem Alkohol in eine Mischung von 10 ccm Alkohol abs. ^) und 20 ccm der verdünnten Hydrochinonlösung (pag. 5 Nr. 13) auf 5 Minuten gebracht, woselbst sie dunkelgrau bis schwarz werden. Ist die Reduktion vollendet, so werden die Schnitte direkt in ein Schälchen mit 70°/oigem Alkohol auf 10—15 Minuten übertragen. Dort werden sie heller, kommen dann auf 5 Minuten in die Natronlösung (pag. 5 Nr. 14) und zuletzt in eine grosse Schale mit destillirtem Wasser, woselbst sie mindestens 24 Stunden (oder länger) verweilen müssen. So „fixirte Golgipräparate können wie jedes andere Präparat unter Deckglas konservirt werden; auch Färbung mit Alaunkarmin oder Haematoxylin gelingt alsdann. 13. Vergolden. Zur Darstellung von Nervenendigungen. Stahlinstrumente dürfen nicht in die Goldlösung getaucht werden; alle Manipulationen in der Goldlösung sind mit Glasnadeln oder Holzstäbchen vorzunehmen. Man erhitze in einem Reagenzgläschen 8 ccm der l^/oigen Gold- chloridlösung -]- 2 ccm Ameisensäure bis zum Sieden. Die Mischung muss dreimal aufwallen. In die erkaltete Mischung werden sehr kleine Stück- chen (von höchstens 5 mm Seite) eine Stunde lang eingelegt (im Dunkeln zu halten), dann in einem Uhrschälchen mit destillirtem Wasser kurz ab- gewaschen und in einer Mischung von 10 ccm Ameisensäure mit 40 ccm destillirtem Wasser dem Lichte (es bedarf nicht des Sonnenlichtes) ausgesetzt. Die Reduktion (die Stückchen werden dabei aussen dunkelviolett) erfolgt sehr langsam (oft erst nach 24—48 Stunden), dann werden die Stücke in ca. 30 ccm, 70°/oigen Alkohol und am anderen Tage in ebensoviel 90^^/0igen Alkohol ükertragen, woselbst sie zur Verhinderung weiterer Reduktion im Dunkeln mindestens 8 Tage bis zur definitiven Verarbeitung verbleiben müssen. 1) Nimmt man zu viel Alkohol, so entsteht ein Niederschlag, der durch weiteren Zusatz von Hydrochinonlösung rasch beseitigt werden liann.