Volume 3

Lehrbuch der Gehirnkrankheiten für Aerzte und Studirende / von C. Wernicke.

Date:
1881-1883
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Credit: Lehrbuch der Gehirnkrankheiten für Aerzte und Studirende / von C. Wernicke. Source: Wellcome Collection.

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    Zahl, in der sie gefunden werden. Die Syphilome gelten in sehr grosser Zahl der Fälle von der Dura aus und wachsen in die Gehirnsubstanz hinein; ganz isolirte Gummata der Hirnsub- stanz sind äusserst selten. Dagegen kommen isolirte Tuberkel bei beliebigem Sitze in der Gehirnsubstanz häufig vor, und wo sie oberflächlich liegen, sind sie meist mit der Dura nicht ver- schmolzen. Die Cysticerken und Echinococcen des Gehirnes sind Cysten parasitären Ursprungs. Die Cysticerken sind erbsen- bis haselnussgross, fast stets multipel, oft in sehr grosser Zahl. Ihr Lieblingssitz sind die Maschen der Pia an den Furchen der Convexität, sie können hier, selbst wenn sehr zahlreich, völlig latent bleiben, häufiger verursachen sie gewisse Allgemeinerscheinungen (Epilepsie, acut verlaufende Geistesstörungen). Auch an der Basis placiren sie sich in Piamaschen, wo sie gerade Platz haben. Viel seltener finden sie sich in der grauen Substanz der grossen Ganglien oder den dem Ventrikelependym benachbarten Marksträngen (namentlich der inneren Kapsel) und in den Plexus choreoidi der Ventrikel. Im 4. Ventrikel sind sie einige Male beobachtet worden. Sie können absterben und in kalkige Concremente von Hanfkorn- bis Erbsengrösse verwandelt werden, welche von einer binde- gewebigen Membran umgeben sind und in ihrem Innern Cholestearin, Fett und kohlensauren Kalk enthalten. Die lebenden Cysticerken wirken nur verdrängend und lassen die Gehirnsubstanz intact. Die Echinococcen sind meist solitär, einige Male jedoch ebenfalls multipel beobachtet worden. Sie bilden grössere Blassen, bis Hühnereigrösse, scheinen nur an den freien Flächen (auch der Ventrikel) des Gehirns vorzukommen und haben oft einen gelblich schleimigen Inhalt statt der farblosen, wässrigen Flüssigkeit der Cysticerkusblasen. Sie machen fast ausnahmslos — im Gegen- satz zu den Cysticerken — sehr bedeutende Erscheinungen. Ziemlich ähnlich den Echinococcusblasen ist der Befund in den nicht seltenen Fällen von Cystosarcomen des Kleinhirns. Die Cyste kann hier mit einer eigenen Membran ausgestattet sein und die Geschwulst sich auf einen kleinen, meist rundlichen und in der Mitte vertieften \Vulst an einer Stelle ihrer Wand besclnünken. Dieser Wulst pflegt immer peripher, der Pia benachbart, zu sitzen. Seltener praevaliren die festen Theile der Geschwulst. Von Cysto- sarcomen des Grosshirns ist nichts bekannt. Retenti ons cy sten