Über den Nabelkrebs ... / Oskar Burkhart.

Burkhart, Oskar, 1863-

Date:: [1889?]

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Credit: Über den Nabelkrebs ... / Oskar Burkhart. Source: Wellcome Collection.

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physiologische Narbe am Körper; hier ist infolge des komplizierten Herganges der individuellen embryonalen Entwicklung die Möglichkeit gegeben für allerlei Un¬ ordnung im anatomischen Aufbau und ist es verständ¬ lich, wie abgekapselte Epithelien zu einem Ausgangs¬ punkt epithelialer Neubildung werden können. Und endlich fehlt es auch nicht an der Prädisposition für den Anstoss, der auf so gefährdetem Boden eine Selb¬ ständigkeit malignen Wachstums ins Leben rufen kann: die oft tiefe Lage des Nabels macht ihn zu einem Ort, wo Fremdkörper zusammen mit stagnierendem Hauttalg und Schweiss chronische Entzündungszustände hervor- rufen und unterhalten können. Wenn die folgende Darstellung, die sich mit dem Carcinom, dem primären und sekundären, des Nabels beschäftigen soll, auch nicht eine den angeführten Mo¬ menten entsprechende absolute Häufigkeit dieser Neu¬ bildung wird konstatieren können, so wird sich doch ergeben, dass einmal die primären Krebse des Nabels denen der Bauchwand gegenüber eine immerhin bedeu¬ tende Bolle einnehmen; die relative Häufigkeit auch der sekundären wird in den anatomischen Verhältnissen des Nabels zu den Nachbarorganen ihre Erklärung finden. Über die Anatomie der Nabelgegend sei schon hier eine Übersicht gegeben. Der Nabel nimmt die im allgemeinen meist eine trichterförmige Gestalt darbietende Mitte der Regio um¬ bilicalis ein. Er wird am weitesten nach aussen von einem Hautwulst umgeben, welcher die äussere Begren¬ zung für die Nabelfurche bildet. Letztere umgiebt eine kleine Vorragung, in deren Mitte sich die eigentliche Nabelnarbe befindet. Starke Veränderungen des Haut¬ wulstes derart, dass die Nabelwarze entweder in einer tiefen, trichterförmigen Grube oder in einer mehr queren Spalte verschwindet, werden durch bedeutendere Ent¬ wickelung des Panniculus adiposus gesetzt. Doch kann die Narbe auch ohne ausgesprochene Obesität einen sehr tiefen Sitz einnehmen. Bei Frauen pflegt sie sich bei der grösseren Schlaffheit der Bauchdecken und einiger Fettleibigkeit mit Vorliebe am Grunde einer queren oft ziemlich langen Falte zu verbergen. Bei jüngeren Per¬ sonen dagegen ist die Nabelwarze zuweilen prominent.