Die mikroskopische Technik und Diagnostik in der gynäkologischen Praxis, für Studierende und Aerzte / von Karl Abel.

  • Abel Karl, 1863-
Date:
1900
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Credit: Die mikroskopische Technik und Diagnostik in der gynäkologischen Praxis, für Studierende und Aerzte / von Karl Abel. Source: Wellcome Collection.

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    tomisclicn Form iintorworl'oii ist. Bald gewinnt die eine, bald die andere Art des Epithels das Uebergewicht; beiden geraeinsara aber ist als Reaction auf jeden Reiz eine äusserst lebhafte Wucherung. Hier/u kommt die bald mehr, bald weniger reichliche Vermehrung der Drüsen. Es dürfte daher gerade für den Anfänger von Vorteil sein, wenn er einige dieser sich immer wiederholenden Trugbilder kennen lernt, bevor er an die Betrachtung der pathologischen Vorgänge herangeht. Mikroskopische Trugbilder. a) Bei Schnitten durch das Plattenepithel. Im allgemeinen ist man gewohnt, die Plattenepithelbekleidung auf einem zur Oberfläche senkrechten Schnitte zu sehen. Auch die Abbildungen sind gewöhnlich so angefertigt, dass man die verschiedenen Schichten deutlich unterscheiden kann. Verläuft nun der Schnitt nicht ganz senkrecht, sondern mehr parallel zur Oberfläche, so macht das auf diese Weise entstehende Bild einen fremdartigen Eindruck. Denn nun sieht man nicht mehr die ver- schiedeneu Schichten, sondern nur einzelne derselben. Diese wiederum nicht in der Profilansicht, sondern von der Fläche. Die mitunter etwas tiefer in das Gewebe ragenden Epithelzapfen werden nicht in ihrer Längsrichtung, sondern im Querschnitt getroffen und täuschen leicht Haufen von Platten- epithelien vor, wie man sie beim Carcinom unter Umständen sehr ähnlich finden kann. Die ganze Epitheldecke wird hierbei um ein Wesentliches ver- dickt erscheinen. Sehr gut kann man sich diese Verhältnisse auf einem Schnitt durch ein spitzes Condylom veranschaulichen (Fig. 8). Bei dieser Er- krankung findet nämlich, wie wir später sehen werden, eine Hyperplasie des Epithels statt, welches nach den verschiedensten Richtungen hin wuchert, so dass auf einem Schnitte die Epitheldecke bald senkrecht, bald schräg und flach durchschnitten wird. Auch bei der Plattenepithelbekleidung des Uterus können solche unregel- mässigen Erhebungen des Epithels dadurch entstehen, dass dasselbe beim Ein- legen in Alkohol nicht in gleichmässiger Weise schrumpft, sondern sich Er- hebungen und Einsenkungen bilden. Auf einem etwas schräg verlaufenden Schnitte werden dann die Plattenepithelinseln mit dazwischen liegendem Stroma abwechseln, was leicht zu Täuschungen Veranlassung geben kann. Wenigstens habe ich oft bei weniger Geübten gesehen, dass sie solche Stellen für Car- cinom ansprachen. Bei der Beurtheilung des Schnittes hat man ferner zu berücksichtigen, dass die vaginale Fläche des Uterus, die mit Plattenepithel bedeckt ist, nicht in einer geraden Linie, sondern im Bogen verläuft. Wenn nun der Schnitt gerade an der abschüssigen Stelle angelegt ist, so wird zwar ein Teil des Epithels so getroffen werden, dass der Durchschnitt annähernd senkrecht ist, der ab-