Die mikroskopische Technik und Diagnostik in der gynäkologischen Praxis, für Studierende und Aerzte / von Karl Abel.

  • Abel Karl, 1863-
Date:
1900
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Credit: Die mikroskopische Technik und Diagnostik in der gynäkologischen Praxis, für Studierende und Aerzte / von Karl Abel. Source: Wellcome Collection.

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    sucliung unterzogen werden sollen. Mitunter wird man jedoch auch gezwungen sein die 2. Müller'sche Flüssigkeit anzuwenden, wenn es sich z. B. bei Placentaruntersuchungen darum handelt, die Blutkörperchen möglichst unverändert zu erhalten. Die Müller'sche Flüssigkeit setzt sich zusammen aus Kalium bichromicum 2,0 Natrium sulfuricum 1,0 Aq. dest. 100,0 Wie lange das Präparat in dieser Flüssigkeit bleiben muss, richtet sich nach der Grösse desselben; ein ganzer Uterus z. B. ca. 8 Wochen. Nach 24 Stunden hat sich die Flüssigkeit gewöhnlich sehr stark getrübt und muss erneuert werden. Ist das Präparat vollständig durchtränkt, so konserviert man dasselbe in SOproc. Alkohol, nachdem es mehrere Stunden unter fliessendem Wasser abgespült ist. Will man andere Formelemcntc fixircn (Kernteilung etc.), so werden kleinere, würfelförmige Stücke aus dem Präparate ausgeschnitten und in die geeignete Fixierungsflüssigkeit (s. o.) gelegt. Eine grosse Bedeutung für die Fixierung und Conservierung der Präparate hat in den letzten Jahren das 3. Formalin erlangt. Das im Handel käufliche concentrierte Formalin entspricht einer 40proc. Formaldehydlösung. Man benutzt gewöhnlich eine 4proc. wässerige Formalinlösung. In dieser bleiben die Präparate 24 Stunden und kommen dann nach gründlichem Abspülen in Alkohol von aufsteigender Concentration, Das Formalin ist gleichzeitig Fixierungs- und Härtungsflüssigkeit und hat ausserdem die Eigenschaft, die natürliche Farbe des Präparates einigermaassen zu erhalten. Man kann dasselbe daher auch statt in Alkohol in 2 proc. For- malin conservieren. Bei der Vorbereitung für die mikroskopische Untersuchung kommt es ganz auf die Art des Präparates an. Bestimmte ßegeln lassen sich hierbei nicht aufstellen. Nur soll man das Präparat, so weit dies irgend angeht, makroskopisch erhalten. Von besonderem Werte sind für die Beurteilung vieler anatomischer Pro- zesse grosse Uebersichtsschnitte, welche möglichst viele Einzelheiten auf einem Präparat vereint bieten. Es ist z. B. gar nicht schwer, Schnitte durch die ganze Länge des Uterus zu machen. Ja, bei einiger Uebung macht man dieselben so dünn, dass man sie sogar mit den stärkeren Vergrösserungen betrachten kann. Gute Resultate werden hierbei im wesentlichen durch die gute Einbettung und sehr scharfe, grosse Messer, welche gar nicht federn, er-