Die Myoclonie / von H. Unverricht.

  • Unverricht Heinrich, 1853-1912.
Date:
1891
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Credit: Die Myoclonie / von H. Unverricht. Source: Wellcome Collection.

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    Aetiologie und pathologische Anatomie. Nach Beendigung unserer literarischen Umschau dürfte es überflüssig erscheinen, nochmals auf das klinische Bild der Myo- clonie zurückzukommen. Ich hoffe, dass unsere eigenen Beob- achtungen zusammen mit den aus der Literatur citirten Er- fahrungen es ermöglichen, die Sonderstellung der Myoclonie festzuhalten, und dass an den klinischen Kennzeichen derselben, wie wir sie früher geschildert haben, durch weitere Forschungen nicht wesentliche Aenderungen hervorgerufen werden dürften. Was aber noch einer besonderen Erörterung bedarf, ist die Aetiologie und pathologische Anatomie unserer Affection, über welche bereits Fried reich in seiner Veröffentlichung be- stimmte Ansichten ausgesprochen hat. Er bezeichnete die Krankheit als „Schreckneurose”, und dieser Auffassung haben sich viele der nachfolgenden Autoren angeschlossen. Wenn man aber uns ere Fälle und die von uns zur Myoclonie gerechneten Beob- achtungen in die Friedreich’sche Krankheit einbezieht, so darf man den Schreck zum mindesten nicht als die einzige Ursache der Krankheit betrachten, wenn er vielleicht auch in dem Friedreich’schen Falle eine wichtige ätiologische Kolle gespielt hat. In unseren Fällen ist es ganz unmöglich, einen Schreck für die Entstehung des Uebels verantwortlich zu machen, ja dieselben scheinen mir deshalb von einem besonders hohen Interesse zu sein, weil sie den Beweis erbringen, dass eine congenitale Anlage den Boden liefern kann, auf welchem das so bizarre Leiden emporwächst. Anders als durch eine mit zur Welt gebrachte Anlage ist es wohl kaum zu er- klären, dass in einer kinderreichen Familie von einer bestimmten Zeit ab alle am Leben bleibenden Sprösslinge derselben an-