Beiträge zur Chemie der gewebbildenden Substanzen und ihrer Abkömmlinge. Erstes Heft / von E. Eichwald jun.

  • Eichwald, Eduard Georg, 1838-1889.
Date:
1873
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Credit: Beiträge zur Chemie der gewebbildenden Substanzen und ihrer Abkömmlinge. Erstes Heft / von E. Eichwald jun. Source: Wellcome Collection.

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    Metapepton u. s. w. nicht als letzte Verdauungsproducte aufge- fasst werden können, sondern noch einer weiteren Umwandlung fähig sind. Allerdings sind bei der Einwirkung von Verdauungs- flüssigkeiten auf Eiweissstoffe*Leucin, Tyrosin u. a. Substanzen erhalten worden, welche offenbar aus den Eiweissstoffen durch eine Spaltung hervorgehen, doch erfolgt diese wirkliche Spaltung wohl nur in zweiter Instanz, nachdem der Eiweissstoff bereits in Pepton umgewandelt ist. Man hätte hier also 2 Stadien zu unter- scheiden, zunächst eine Wässerung, welche mit der Umwandlung in Pepton abschliesst, und dann eine Zerlegung. Auf den Werth, welchen die Erkenntniss der die Eiweiss- stoffe im Körper gelöst haltenden Agentien unter gleichzeitiger Berücksichtigung ihrer wesentlichen Eigenschaften als colloidaler Substanzen lür manche pathologische Fragen haben kann, mag ich hier nicht näher eingehen. Der Physiolog kannn von den chemischen Wandlungen des Körpers bei gewissen Unter- suchungen abstrahiren und die physikalischen Eigenschaften der Gewebe als etwas Gegebenes studiren; es sind auf diese Weise bereits glänzende Resultate erzielt worden, obwohl sich das Ignoriren der stetig nebenbei gehenden chemischen Vorgänge wohl auch gelegentlich gestraft hat. Der Patholog hat es haupt- sächlich mit den chemischen Wandlungen des kranken Körpers zu thun, auf denen die Veränderungen gewisser physikalischer, z. B. morphologischer Eigenschaften beruhen. In der That hat auch der genialste Patholog unserer Zeit, der die Zelle als Ein- heit des Lebens so nachdrücklich betonte, dieser Aufstellung die Bemerkung beigefügt, dass es sich hier in letzter Instanz wahr- scheinlich nur um sehr complexe chemische Verhältnisse handle. Schliesslich einige therapeutische Betrachtungen. Es liegt in der Hand des Arztes, die Wirksam keil/derjenigen Mo- mente, durch welche die eiweissartigen Stoffe im Körper flüssig erhalten werden, in ziemlich weiten Grenzen zu verändern und dadurch die An- und Rück- bildung der Gewebe zu beeinflussen. Wo wir es bereits mit resistenten Producten der gestörten Ernährung zu thun haben, welche den physiologischen Lösungsmitteln- widerstehen und sich am Sectionstische als grobe anatomische Veränderungen dar- bieten, da ist allerdings von Kunsthülfe nicht viel zu erwarten, F, ich wald, Beitr. zur Chemie der gewebbild. Substanzen. 15