Beiträge zur Lehre von der Harnsauren Diathese : unter Mitwirkung der Chemiker Dr. Oelkers und Dr. Sprague / herausgegeben von Wilhelm Ebstein.

Date:
1891
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Credit: Beiträge zur Lehre von der Harnsauren Diathese : unter Mitwirkung der Chemiker Dr. Oelkers und Dr. Sprague / herausgegeben von Wilhelm Ebstein. Source: Wellcome Collection.

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    ElNLMlTUNii. hei ten, besonders aber bei der Gicht und bei harn sauren Steinen, durch das Harnsäurefilter dem Harn sämmtliche oder fast sämmtliche, wenigstens die durch Salzsäure nach- weisbare Harnsäure, entzogen wird. Im Jahre 1889 *) hat Pfeiffer seine soeben erörterten An- gaben auf's Neue geändert beziehungsweise ergänzt. Pfeiffer gibt an, dass sich 1. bei Greisen, Frauen und Kindern meist in beiden Portionen Urin, — dem über Harnsäure filtrirten und dem nicht in dieser Weise behandelten — wenn man sie mit Salzsäure in der später zu besprechenden Weise behandelt, die gleiche Menge Harnsäure rindet, dass zwar 2. bei gesunden Männern meist die durch Harnsäure filtrirte Portion beträcht- lich weniger Harnsäure ausscheidet, als die nicht mit Harnsäure in Berührung gewesene Urinportion, dass dagegen aber 3. sich regelmässig bei an harn sauren Steinen leidenden, noch nicht kachektischen Kranken nachweisen lässt, wie schon von einer ganz geringen Harnsäuremenge, mit welcher das Puter beschickt wurde, dem Urine alle Harnsäure entzogen wird, wenigstens soweit sie sich durch Salzsäure abscheidet. Pfeiffer nimmt sogar an, dass bei Abwesenheit dieses Symptoms harn- saure Steine mit Bestimmtheit ausgeschlossen werden können. Endlich gibt Pfeiffer 4. an, dass fast dieselbe diagnostische Wichtigkeit dem angeführten Symptome bei der Arthritis uratica zukomme, denn auch aus dem Urin von Gichtkranken, welche noch an typischen acuten Gichtanfällen leiden, aber augen- blicklich nicht erkrankt sind, sondern sich ganz wohl fühlen, entziehe das Harnsäurefilter in den anfallsfreien Zeiten in den meisten Fällen dem Harn seine Harnsäure ganz oder wenigstens bis auf Spuren. Der harnsäurereiche Urin des Gesunden enthalte wenig freie, d. h. ausscheidbare Harnsäure. Es nähere sich der harnsäurereiche Urin während des Gichtanfalls dem normalen Harn mit viel Harnsäure, bei beiden finde sich zum grossen Theil die Harnsäure in gebundenem Zustande. Indessen nicht in jedem Falle von Gicht muss, selbst beim x) Verhandlungen des 8. Congresses f. innere Medizin, Wiesbaden 1889. S. 172 u. flg. 1*