Diagnostik der Krankheiten des Nervensystems : eine Anleitung zur Untersuchung Nervenkranker / von A. Goldscheider.

Goldscheider A. (Alfred), 1858-1935.

Date:: 1897

Credit: Diagnostik der Krankheiten des Nervensystems : eine Anleitung zur Untersuchung Nervenkranker / von A. Goldscheider. Source: Wellcome Collection.

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$20G zuweilen mit Wilnnegefühl verbunden; Taubsein in den Solilen, welche wie mit Filz belegt erscheinen. Oft auch Parästliesieen im 4. und 5. Finger, ptlteempfindung in den Beinen. Gürtelgefülil. Lästiges Gefühl der Ermüdung. Verlust des Patellarreflexes. Häufig schon reflectorische Pupillenstarre vorhanden, während die Verengerung bei Convergenz und Accomodation erhalten ist (Argyll-Robertson’sches Symptom). Augen- muskellähmungen, Sehnerven-Atrophie, Blasenbesclnverden, gastrische Crisen (auch Blasen-, Rectum-, Kehlkopf-Crisen). II. Stadium (atactisches). Atactischer, breitbeiniger, stampfender Gang. Weiterhin auch Ataxie der Arme. Muskulatur zunächst noch von normaler Kraft. Stärkeie Sensibilitätsstörungen; Herabsetzung des Muskelsinns. Gürtelförmige Hyp- ästhesie am Rumpf. Verspätung der Schmerzempfindung und der Haut- Reflexe (nicht immer vorhanden). Romberg’sches Symptom. Blasenschwäche bez. -Incontinenz. Häufig Verlust der Potenz. Stuhl angehalten. Puls meist ehvas beschleunigt. Arthropathieen. Nicht selten kommen eigenthümliche Spontanbewegungen der Glieder, bez. der Beine, vor. III. Stadium (paralytisches). Die Ataxie nimmt so zu, dass das Gehen, selbst mit Unterstützung, unmöglich wird. Oft tritt jetzt auch eine Parese und Atropliie der Muskulatm’ ein. Es kann sich ein annähernd paraiüectischer Zustand ausbilden, welcher gelegentlich auch apoplectiform aufti-itt. Cystitis, Pyelitis, Marasmus. Bei der Tabes der Fi'auen tritt häufig die Ataxie weniger hervor, dagegen mehr eine Muskelschwäche. Von besonderer Wichtigkeit ist es, die Tabes schon in ihi-en ersten ' Anfängen („Tabes incipiens, intiale Tabes“) zu erkennen. Folgende j Symptome können der voll entwickelten Tabes Jahre lang vorausgehen: Ohnmachts- und Schwindel - Anfälle. Apoplectische, epileptiforme Insulte. Sehnerven-Atrophie. Subjective Geruchsempfindungen, Ohren- sausen, Schwerhörigkeit. Augenmuskel-Lähmungen. Accommodations- Lähmung (einseitig). Insufficienz der Convergenz-Bewegung. Reflek- torische Pupillen starre. Trigeminus-Parästhesieen, Neuralgieen im Gebiet des Trigeminus. Ausfallen der Zähne. Tachycardie. Larynx-Crisen. Gastrische Crisen. Blasenbeschwerden. Urethral-Crisen. Impotenz. ]\Ial perforant. Lähmungen in einzelnen peripherischen Nerven. Lancinirende Schmerzen, Parästliesieen in den Unter-Extremitäten. Leicht eintretendes 1 Ermüdungsgefühl. Aufgehobener Patellar-Reflex. Friedreich’sche Krankheit (hereditäre Ataxie). Tritt hereditäi’ bez. familiär auf, aber nicht ausnahmslos; beginnt bereits kurz vor oder in der Pubertätszeit, auch schon im frühen Kindesalter. ’ Symptome: Der Gang ist unsicher, breitbeinig, kleinschrittig, erinnert j mehr an den Gang, xvie ihn Kleinhirn-Kranke zeigen, als den der Tabiker, j Sensibilitätsstörungen sind nicht vorhanden. Keine Sehstörungen. |$