Die tuberkulose vom standpunkte der infectionslehre.

  • Cohnheim, Julius, 1839-1884.
Date:
1881
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Credit: Die tuberkulose vom standpunkte der infectionslehre. Source: Wellcome Collection.

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    entwickelt, viel zu wenig unterrichtet; doch dürfte es mit anderweiten Erfahrungen und unseren allgemein-physiolo- gischen Anschauungen nicht im Widerspruch stehen, wenn wir Perioden, wie die Dentition und die Pubertät, als beson- ders geeignet für ein rapideres Umsichgreifen der Krankheit halten, und nichts Anderes bedeutet gewiss in sehr vielen Fällen der „Ausbruch der Tuberkulose im Jünglingsalter. So kommt denn in der gesammten Geschichte der Tuberkulose Alles auf die Eigentümlichkeiten des Virus und seme Wirkung hinaus. Tuberkulös wird, nach un- seren heutigen Anschauungen, Jeder, in dessen Körper sich das tuberkulöse Gift etablirt. Die fernere Geschichte des einzelnen Tuberkels, d. i. die Nekrose und insbeson- dere die so characteristische Form der Verkäsung, in welcher die Nekrose auftritt, ist ebenso einzig und allein Effect des Virus, als die etwaige Entzündung, mit der die Eruption der Knötchen sich combinirt. Der Gang endlich, welchen die Krankheit im Körper einschlägt, wird ausschliesslich bestimmt durch die Wege, auf wel- chen das Virus sich verbreitet. Alles dies sind Momente, welche die Tuberkulose mit den andern, örtlich beginnen- den Infectionskrankheiten, als Syphilis oder Rotz, gemein hat, und auf der anderen Seite giebt es in der ganzen Geschichte der Tuberkulose nichts Besonderes und Cha- vacteristisch.es, was nicht aus der Eigenart des Virus sich erklären Hesse. Ist doch nicht einmal das Fieber pathogno- monisch! imGegentheil verlaufen so manche Serophulosen und manche tuberkulösen Arthritiden ganz ohne Fieber, das,