Die tuberkulose vom standpunkte der infectionslehre.

  • Cohnheim, Julius, 1839-1884.
Date:
1881
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Credit: Die tuberkulose vom standpunkte der infectionslehre. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

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    höhle folgt constant zuerst Bauchfells-, Milz- und Leber- tuberkulose, nach Impfung in die vordere Kammer er- krankt zuerst die Iris, nach Fütterung der Darm und die Mesenterialdrüsen, nach Inhalation zerstäubter Sputa die Lungen und die Bronchialdrüsen, und wenn subcutan geimpft worden, so verkäsen zuerst die der Impfstelle benachbarten Lymphdrüsen. In den menschlichen Leichen sind wir freilich noch ausser Stande, das Virus selbst von Ort zu Ort zu verfolgen; doch gestattet die häufige, fast regelmässige Wiederholung gewisser Befunde, auch hier einige, wie ich denke, wohlberechtigte Schlüsse. Bei Weitem am häufigsten gelangt das tuberkulöse Virus in den menschlichen Organismus mit der Ath- mungsluft. Denn nur so lässt sich meines Erachtens die an allen Orten und zu allen Zeiten gemachte Erfah- rung erklären, dass kein Organ in gleicher Häufigkeit und Intensität von der Tuberkulose befallen wird, wie die Lungen. Wenn ausserordentlich oft die Lungen mit- sammt Bronchialdrüsen und Pleuren die einzige Localität sind, in der die Tuberkulose sich etablirt hat, wenn in zahllosen andern Fällen Krankengeschichte und Leichen- befund lehren, dass die Erkrankung der Lungen der aller übrigen Organe voraufgegangen, so kann dies doch offen- bar in nichts Anderem seinen Grund haben, als in dem primären und unmittelbaren Befallenwerden der Lungen durch das Virus. Diese Auffassung wird noch ganz be- sonders gestützt durch die Häufigkeit, mit der die Pleura und noch mehr die bronchialen und trachealen Lymph-