Die Untersuchung der hinteren Larynxwand / von Gustav Killian.

  • Killian Gustav, 1860-1921.
Date:
1890
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Credit: Die Untersuchung der hinteren Larynxwand / von Gustav Killian. Source: Wellcome Collection.

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    liegenden unteren Spiegel das en-fage-Bild der hinteren Kehlkopfwand mit den Arytaenoidknorpeln oben und dem mehr nach vorne gelegenen Theile der Stimmbänder, sowie auch der Epiplottis unten im Spiegel- bilde zu sehen. Durch geringes Neigen des kleinen Spiegels um seine Horizontalachse kann man nun von der Hinterfläche der pars laryngea pharyngis an bis zur Bifurkation von jedem Theil der Vorderfläche der hinteren Wand eine en-face-Ansicht bekommen. Bei manchen Kranken kann man den Doppelspiegel sehr tief unten im Pharynx einsetzen, und wenn dann bei diesen der Kehldeckel sehr aufrecht steht, kann man den kleinen Spiegel auch so tief stellen, dass er unter dem Kehldeckel steht. Man erhält in diesem Falle die am besten beleuchteten Bilder, weil, wenn der kleine Spiegel höher steht, immer ein Theil des Lichtes durch ihn in den grösseren Spiegel einzufallen verhindert wird. Steht der Kehldeckel sehr tief, so sieht man natürlich nichts; ich habe aber öfters, indem ich mit der vorderen, nicht spiegelnden Fläche (B) des kleinen Spiegels den Kehldekel in die Höhe hielt, ganz gute Bilder der Vorderwand im oberen und der Hinterwand im unteren grösseren Spiegel bekommen. Dass die Handhabung des Spiegels nur für geübtere Laryngo- skopiker leicht möglich, ja sogar bei vielen empfindlicheren Kranken bei den ersten Untersuchungen nicht durchführbar ist, habe ich erfahren.“ In seinen Vorlesungen über Kehlkopfkrankheiten, I. Lieferung, 1887, p. 36, gedenkt Schrötter auf Grund privater Mittheilungen einer Zwei- spiegelmethode von Rauchfuss. Nach genauerer Information, welche mir dieser Autor mit höchst dankenswerther Bereitwilligkeit zu Theil werden liess, vermag ich darüber Folgendes mitzutheilen. Schon seit dem Jahre 1862 benützt Rauchfuss zur genaueren Betrachtung gewisser Kehlkopf- regionen, so der „unteren Stimmbandflächen, der medialen Taschenband- und Sinusabschnitte, der hinteren Larynxwand“ runde (Durch- messer 8—10 mm) oder ovale (Durchmesser 8 zu 10 mm), sehr fein polirte Stahlspiegelchen, welche an einem biegsamen, nach Art der Kehl- kopfsonde gekrümmten Drahte unter einem Winkel von 450 befestigt und dabei nach vorn, hinten, rechts oder links gerichtet sind. Der nach hinten schauende Spiegel ist speziell für die Untersuchung der hinteren Larynxwand bestimmt. Er wird, wie die andern, in den Larynx selbst eingeführt, während im Rachen der gewöhnliche Kehlkopfspiegel sich befindet. Rauchfuss hat seine Methode seit 27 Jahren vielfach und mit gutem Erfolge angewandt und besonders bei Tuberculose der hinteren Larynxwand zuweilen überraschende Bilder erhalten. Fälle, die sich auf die angegebene Weise bei Anwendung von Cocain und intensiver Be- leuchtung nicht untersuchen lassen, rechnet er zu den Ausnahmen. Der Einwand, dass man nur kleine Strecken übersehe, schwinde bei Uebung und Ausdauer, weil man die kleinen Spiegel im Kehlkopf hin- und her- bewegen könne. In analoger Weise wie Rauchfuss verfuhr (1887) Rosenberg, nur