Die Embolie der Hirnarterien / von Dr. Erlenmeyer.

  • Erlenmeyer, Adolph Albrecht, 1822-1877.
Date:
1867
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Credit: Die Embolie der Hirnarterien / von Dr. Erlenmeyer. Source: Wellcome Collection.

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    Unter den grossen Arterien des Kopfes, welche vorzugsweise von Embolis heimgesucht werden, sieht wie ich eben nachge- wiesen, obenan die linhe Carotis. Warum grade diese und die daraus hervorgehenden Aeste vorzugsweise der Einführung der Embolie ausgesetzt sind, dafür habe ich Ihnen verschiedene Er- klärungen anerkannter Autoritäten anzuführen. Einmal soll dies daher rühren, dass das Blut der linken Arteria subclavia durch keine kreuzende Vene gehemmt wird (Virchow), dann weil die Carotis sinistra einen längern und geradem Verlauf hat, als die Anonyma auf der rechten Seite, (Buhl) und endlich, weil ihr Ursprung in gleicher Richtung mit dem Aortabogen schief nach hinten und links gerichtet ist (Hyrtl). Von den Arterien des übrigen Körpers sind es vorzugsweise die Arteriae lienalis und renalis, dann die cruralis, me- senterica superior und inferior, doch sind fast in allen übrigen ebenfalls schon Embolie beobachtet worden. Diese fünf hebe ich besonders desshalb hervor, weil sie bei ihrem häufigeren Vorkommen sehr oft vor oder gleichzeitig mit der Embolie eines Gehirngefässes auftreten und dadurch zur Diagnose der letztem wesentlich beitragen können. Die Veränderungen in dem Gehirn selbst, welche durch die meist plötzlich eintretende Verstopfung einer .Arterie eintreten, sind nach experimentellen Forschungen und nach klinischen, sowie pathologisch anatomischen Beobachtungen folgende: Zunächst wird derjenige Theil des Geliirns, welcher von den- Aesten und Zweigen des verstopften Stammes versorgt würd, („champ d’irrigation“ nennt es Lanceraux) völlig anämisch. In die übrigen Gefässe tritt eine verstärkte Blutzufuhr ein, die ent- weder zur dauernden Hyperämie der Umgebung führt oder zur Ausbildung eines collateraleu Kreislaufs, wie er sich bei der Un-