Beiträge zur vergleichenden Anatomie und Physiologie, Reisebemerkungen aus Skandinavien, nebst einem Anhange über die rückschreitende Metamorphose der Thiere / [Heinrich Rathke].

  • Rathke, Heinrich, 1793-1860
Date:
1842
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Beiträge zur vergleichenden Anatomie und Physiologie, Reisebemerkungen aus Skandinavien, nebst einem Anhange über die rückschreitende Metamorphose der Thiere / [Heinrich Rathke]. Source: Wellcome Collection.

    75/186 (page 65)
    langt die Dimensions-Verhältnisse, so ist die erstere oder absteigende Hälfte an ihrem Anfänge nicht völlig noch einmal so weit, als die hintere Hälfte der Speiseröhre, von der sie durch eine massig starke Einschnürung abge- grenzt ist, und wird von da nach hinten etwas enger. Die andre oder auf- steigende Hälfte zeigt bald an der einen, bald an der andern Stelle eine etwas grössere Weite, je nachdem sich hie oder da die zu verdauenden Speisen mehr angehäuft haben: doch ist sie im Allgemeinen an ihren Enden immer etwas enger, als in der Mitte. Unter einander verglichen, haben beide Hälften des Magens häufig eine ziemlich gleiche Weite: manchmal aber ist die eine weiter, und zu andern Zeiten wieder enger, als die andre, je nachdem die eine oder di$ andre Hälfte am meisten mit Speise angefüllt ist. Der ganze Magen aber ist noch intensiver, als die Speiseröhre, goldgelb gefärbt, und diese Farbe gehört der Schleimhaut desselben an, die an ihrer innern Fläche durch kleine rundliche und dicht gedrängt stehende Iiervor- ragungen rauh gemacht ist. Weingeist zieht im Laufe mehrerer Tage nur wenig von der Farbe aus, Wasser dagegen entfernt sie schon in einigen Stunden völlig.*) Deutlich unterscheidet man an der massig dicken Wan- dung zwei Schichten, von denen die äussere zarte Muskelfasern enthält, dessen ungeachtet aber etwas dünner, als die innere, oder die Schleimhaut, ist. Der Darm, der durch keine Klappe von dem Magen geschieden ist, be- sitzt iri seinem Anfänge eine viel geringere Weite, als dieser, und unter- scheidet sich eben dadurch von ihm. (Fig. 4 und 5, d.) Bald aber nimmt er an Weite beträchtlich zu, und verengert sich dann wieder, jedoch nur ganz allmählich, bis gegen den After hin. (Fig. 4 und 5, e.) Der dünnere vordere Theil bildet eine kleine Schlinge, die unter der Speiseröhre ihre Lage hat. Der dickere Theil aber verläuft ganz gerade von vorne nach hinten, und seine vordere Hälfte hat ihre Lage über dem Magen, also zwi- schen diesem und der Rückenwand des Leibes. Der vordere dünnere Theil des Darmes besitzt noch eine solche gelbe Farbe und eine granulirte innere *) Höchst wahrscheinlich ist jener gelbe Stoff eine Flüssigkeit, die in besonder« kleinen, dieht bei- sammenstehenden und theils in, theils hinter der Schleimhaut liegenden Säckchen bereitet wird, wie sie bei Arenicola ued noch manchen andern Würmern Vorkommen, Und die Leber repräsentiren Leider habe ich verabsäumt, mich an frischen Exemplaren darüber näher zu unterrichten. 9