Taschenbuch der mikroskopischen Technik / von Alexander Böhm und Albert Oppel.

  • Böhm, A. A. (Alexander A.), -1912.
Date:
1890
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Credit: Taschenbuch der mikroskopischen Technik / von Alexander Böhm und Albert Oppel. Source: Wellcome Collection.

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    40° geheitzten Raume ein Rückenmark des Menschen in vier bis fünf Tagen genügend fixieren. Müllersche Flüssigkeit bei einer Temperatur von 30 bis 40° C., also im Thermostat (siehe § 120), fixiert in 8—10 Tagen. Der Flüssigkeit setze man etwas Kampher zu (gegen Mikro- organismen). Hier wie überall mache man es sich zur Regel, den Boden der Gefäfse mit Filtrierpapier zu bedecken und darauf die zu behandelnden Schnitte zu legen. Für allgemeine Zwecke werden die fixierten Stücke mit oft zu wechselndem resp. fliefsendem Wasser ausgewaschen, bis sie keine Farbe mehr abgeben, 1—2 Tage, dann in 70°/oigen Spiritus auf 24 Stunden übertragen, dann in 80°/oigen. [§ 86] Um die lästigen Niederschläge nach der Fixierung mit Erlickischer Flüssigkeit zu beseitigen, genügt ein Einlegen derselben vor Behandlung mit Alkohol in 1/,2°/oige Chromsäure (Löwenthal) oder aber in warmes Wasser oder ein schwach mit Salzsäure angesäuertes Wasser (Edinger). [§ 87] Die oben erwähnten Substanzen eignen sich nicht für das Studium der Kerne, welche stark angegriffen und deren Bestandteile zum Teil darin gelöst werden. Auch diese Flüssig- keiten werden gegenwärtig viel weniger wie früher gebraucht, spielen aber noch heute, namentlich bei der Untersuchung des Nervensystems (siehe § 434 ff.) und des Auges eine wichtige Rolle. Überosmium-Säure. (Osmiumsäure.) [§ 88] Die Osmiumsäure ist sehr teuer, 1 g kostet ca. 5 Mark; sie ist sehr giftig und die Dämpfe derselben greifen aufser- ordentlich die Schleimhäute an. Aus der wässerigen Osmium- säurelösung bewirken die reducierenden Agentien (auch Sonnen- licht) das Ausscheiden des metallischen schwarzen Osmiums; dieselbe wird deshalb in scbwarzen Flaschen aufbewahrt. Die Osmiumsäure ist in hermetisch geschlossenen, gewöhnlich 1 g haltigen Gläsern, käuflich. [§ 89] Die Überosmium-Säure wird in einer V«- bis 1- ja 2°/o igen wässerigen Lösung angewandt. Gewöhnlich nimmt man eine 1% ige Lösung. Die Osmiumsäure fixiert momentan, dringt aber nicht tief genug in die zu fixierenden Stücke ein; man wähle deshalb möglichst kleine Stücke, denn bei einem gröfseren werden blofs die an der Oberfläche des Organs gelegenen Zonen etwa V2 mm dick durch die Osmiumsäure fixiert. Die Osmiumsäure hebt Verschiedenes hervor, in- dem sie gleichzeitig durch Oxydieren die natürlichen Farben verschiedener Gewebe verschieden verändert. So werden die Kerne schmutzig gelb, elastische Fasern grau-braun, Fett und Rückenmark schwarz etc. In einem sehr gut ver- schlossenen Glase läfst man die Flüssigkeit etwa 24 Stunden