Der Hypnotismus : Handbuch der Lehre von der Hypnose und der Suggestion mit besonderer Berücksichtigung ihrer Bedeutung für Medicin und Rechtspflege / von L. Loewenfeld.

  • Löwenfeld, L. (Leopold), 1847-1924.
Date:
1901
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Der Hypnotismus : Handbuch der Lehre von der Hypnose und der Suggestion mit besonderer Berücksichtigung ihrer Bedeutung für Medicin und Rechtspflege / von L. Loewenfeld. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

    22/558 (page 6)
    oder Abstossung aufeinander ausüben. Das Mittel oder Vehikel dieses Einflusses sollte ein ätherartiger Geist, das ruagnale magnum, sein. das alle Körper durchdringt und die Massen des Weltalls in Be- wegung setzt. Van H. glaubte, dass im Menschen die Kraft ver- borgen liege. ..bloss durch den Wink und die Einbildungskraft ausser sich zu wirken und anderen diese Kraft einzuprägen, welche auf die entferntesten Gegenstände einwirken sollte. Er betonte ferner den wechselseitigen Einfluss von Menschen und Thieren und war der Ansicht, dass man solche durch starkes Anblicken sogar töten könne1). Durch seinen Willen glaubte er auch Arzneien eine eigenthümliche Kraft mittheilen zu können. Robert Fludd. ein anderer Adept der Paracelsus'schen Lehren, bekannte .sich 1640 zu der Ansicht, dass jeder Körper durch einen bestimmten Stern beeinflusst werde, der Magnet durch den Polarstern, von dessen Strahlen er die in der Natur verbreitete magnetische Kraft ableitete. Nach Fludd besitzt auch der Mensch magnetische Kraft und wie die Erde zwei Pole und üben zwei Personen bei Annäherung an einander wechselseitig eine anziehende oder abstosseude Wirkung aus. je nach dem ihr Magnetismus negativ oder positiv ist. Thieren und Pflanzen schrieb Fludd ebenfalls einen Magnetismus zu. auf welchen ihre Antipathien und Sympathien beruhen sollten. Diese Fludd 'sehen Ideen wurden von dem insbesondere durch sein experimentum mirabile bekannt gewordenen Jesuitenpater Kirch er bekämpft, der übrigens selbst ein entschiedener Anhänger der magnetisch-fluidistischen Theorie war. Er definirt den Magnetis- mus als Inbegriff der Thätigkeitsäusserungen und Beschaffenheit der Kräfte, welche durch wechselseitige Strahlung auf einander einwirken, und war der Anschauung, dass alles Erschaffene durch ein von Gott ausgehendes magnetisches Band verknüpft sei. Der gelehrte Pater, welcher zahlreiche Experimente mit Magneten unternommen hatte, führt einen Magnetismus der Pflanzen, Thiere2), Metalle, Elemente, der Sonne, des Mondes, des Meeres etc., auch einen Magnetismus der Einbildung, der Musik und der Liebe an. 1) van H. erwähnt auch die Verlegung der Sinne in die Magengegend. 2) Den Magnetismus der Thiere hat er schon als Zoomagnetismus bezeichnet.