Ein Fall von melanotischem Sarkom der rechten Orbita mit Uebergang auf die benachbarten knöchernen Theile des Schädels ... / Richard Otte.

  • Otte, Richard, 1857-
Date:
1886
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Credit: Ein Fall von melanotischem Sarkom der rechten Orbita mit Uebergang auf die benachbarten knöchernen Theile des Schädels ... / Richard Otte. Source: Wellcome Collection.

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    Lymplidriisen waren zunächst frei von Zinnoberkörnchen, erst nach längerer Zeit zeigten die Lymphsinus und Lymphgänge eine reichliche Füllung, während in den Rindenknoten und Marksträngen nie Zinnober warzunehmen war. Die Färbung nahm anfangs zu, später allmählig ab, und nach 24-30 Stunden nach der Operation war aller Zinnober verschwunden. Bei mikroskopischer Betrachtung zeigte sich der Farbstoff in den Zellen der betreftenden Organe abgelagert. Vergleichen wir dies Resultat der Ponfick’schen Versuche mit unserm mikroskopischen Befund, so werden wir eine grosse Aehnlichkeit zwischen beiden sehen. Auch hier ist das Pig¬ ment in praeexistirende Zellen der Milz, des Knochenmarkes und vielleicht auch der Leber eingelagert, ohne irgend einen Einfluss auf das Gewebe dieser Organe auszuüben. Es würde sicli Mer nun in immer grösseren Massen ablagern, wenn es nicht durch die Nieren immer wieder aus dem Körper ausge¬ schieden würde; ein vollständiges Verschwinden des Farb¬ stoffes aber ist nicht möglich, da durch die wuchernden Tumorzellen immer neuer gebildet wird. Fassen wir unser Resultat mit einigen Worten zusammen, so müssen wir uns dahin ausprechen: Das Pigment der melanotisclien Tumoren, mag es seinen Ursprung wo auch immer her haben, übt auf den Organismus keinen andern Einfluss aus, wie jeder andere in die Blut¬ oder Lymphbahnen gebrachte Farbstoff, es erfährt dieselben Schicksale und wird auch bei zu grosser Anhäufung, sobald die führenden Zellen es nicht mehr bergen können, auf den¬ selben Wegen aus dem Organismus ausgeschieden. Das Pigment ist nicht der infeetiöse Stoff der gefärbten Tumoren, sondern es ist nur ein Product der Geschwulst selbst; die specifischen Elemente der Geschwulst, die Tumor¬ zellen, bilden die Infection und sie bedingen durch ihre ener¬ gische Wachsthumsfähigkeit die grosse seit Alters her be¬ kannte Malignität der melanotisclien Sarkome.