Akute Magenerweiterung bei angeborenem (?) zu engen Pylorus und Drehung der distalen zwei Drittel des Dünndarms : klinischer Vortrag / K.G. Lennander.

  • Lennander, Karl Gustav, 1857-1908.
Date:
1906
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Credit: Akute Magenerweiterung bei angeborenem (?) zu engen Pylorus und Drehung der distalen zwei Drittel des Dünndarms : klinischer Vortrag / K.G. Lennander. Source: Wellcome Collection.

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    oder mit dem Finger wahrnehmbaren M. sphincter pylori. An der Kardia wurden keine Veränderungen wahrgenommen. An der großen Kurvatur sah man eine Menge geschwollener I^ymphdrüsen. Das Omentum war äußerst fettarm. Gleichzeitig mit dem Beginne des Bauchschnittes hatte man auch eine Vene am linken Arm geöffnet und goß dann sehr langsam im Verlauf von 11/2 Stunden ungefähr 2 Liter 0,9 proz. Kochsalzlösung ein mit V3 Proz. Traubenzucker und 16 Tropfen Adrenalin (1:1000). Als man die Bauchhöhle zuerst öffnete, sah alles graublau aus, stark cyanotisch. Man hatte den Eindruck davon, daß keine Zirkulation vor- handen war, aber als der Druck durch die Entleerung des Magens ver- mindert worden war und als Kochsalzlösung in dem' Gefäßsystem rann, begann es aus der Bauchwunde zu bluten, und die Dünndärme nahmen eine rote Färbung an. Das Colon transversum war blaß und ziemlich mit Gasen gefüllt. Alle Dünndärme waren ausgedehnt. Die obersten Jejunumschlingen waren ziemlich armdick; man fand eine Umdrehung des größten Teiles des Dünn- darmmesenterium. Es war ungefähr 860 gedreht. Die Drehung umfaßte das ganze Ileum und einen Teil des Jejunum. Unter Ausspülung mit 40 ° warmer Kochsalzlösung wurden die Därme zurecht gelegt. Darnach wurde eine Enterotomie gemacht, ungefähr 15—20 cm oberhalb der Valvula Bau- hini, wodurch viel Darminhalt entleert wurde. Sobald die Ausdehnung der Darmwand abnahm, begann der Darm sich zu kontrahieren. Unter immer fortgesetzter Spülung wurde danach eine Enterostomie am Jejunum ge- macht, ungefähr 25 cm (?) distal von der Flexura duodeno-jejunalis. Viel Darminhalt lief heraus und der Darm kontrahierte sich lebhaft, sobald er teilweise entleert war. Als der Bauch geöffnet wurde, hatte man wahrgenommen, daß sich keine freie Flüssigkeit in der Bauchhöhle befand. Unter fortwährender Ausspülung mit Kochsalzlösung bemerkte man, daß die Ileumschlinge hell- rot, die übrigen Jejunumschlingen aber dunkelrot von Farbe waren. Der Teil des Jejunum, wo das Rohr eingenäht wurde, wurde an den linken Rand der Bauchwunde befestigt. Ebenso wurde der Teil des Magens, an welcliem die Zange lag, an der Bauchwand befestigt, wo er mit Silk- wormgutsuturen am höchsten Punkte oben in der Wunde festgenäht wurde; die Zange wurde liegen gelassen. Übrigens wurde die Bauchhöhle ohne Drainage geschlossen, mit Katgut im Peritoneum und mit Silkwormgut in der Haut und an der vorderen Rektusscheide. Bei der Anlegung des Verbandes bekam der Pat. ein reich- liches Erbrechen, das außer dunklem, verändertem Blut auch ziemlich viel frisches rotes Blut enthielt. Der Puls war nach der Öffnung des Bauches vollständig fühlbar geworden. Seine Frequenz war 120 und seine Be- schaffenheit wurde während der ganzen Operation als gut angegeben. Nach dem erwähnten reichlichen Bluterbrechen wurde Patient wieder schlimmer. Während der Operation nahm man wahr, daß sich Harn in der Harn- blase befand. Man hatte also eine Umdrehung von vollen zwei Dritteln des Dünn- darmmesenterium um 360 ® gefunden. Diese Därme Avaren sehr ausgedehnt,