Historisch-kritische Studien über den jetzigen Stand der Impffrage / bearbeitet von H.F. Germann.

Date:: 1875

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Credit: Historisch-kritische Studien über den jetzigen Stand der Impffrage / bearbeitet von H.F. Germann. Source: Wellcome Collection.

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Impfveuerie. Blutprobe. Experiment kein Irrtliimi nnterlaufen könne; alles, Instru- ment und Linnen waren neu, der Chirurg- hatte seine Hände sorghiltig gewaschen. Man machte auf dem Arme des Arztes drei obertlächliche Einschnitte und tränkte sie mit dem noch warmen Blute der Frau. Während 21 Tagen hatte sich nichts Anomales gezeigt. Am 22. Tage sah Herr Bargioni allmählig ein Bläschen (papula) hervorkom- men, dessen Hrund hart (base indure) war und das sich endlich zum Schanker gestaltete. Immerhin war das Ex- periment nicht vollständig; allein es trat eine allgemeine Manifestation ein, welche eiligst eine einschlagende Behand- lung nöthig machte. Die Transmission der Syphilis durcli das Blut ist also eine bewiesene Thatsache.“ (Acadömie imp. de Medecine, Söance du 14. Janv. 1865. Journ. des Connaiss. med. 10. Fevr. 1865.) Prof. Waller in Prag hat durch Experimente gleich- falls nachgewiesen, dass die constitutioneile Syphilis durch das Blut übertragen werden kann. Harte Beichte der Orakel. Die orthodoxen Impfer halten mit unbesiegbarer Zä- higkeit an ihrem Damen-Dogma von der unbeüeckenden Empfängniss des Kuhpockengifts im menschlichen Leibe und finden an den Lehrern über die Syphilis eine starke Stütze, diese behaupten nämlich ebenso zähe, es sei gar nicht möglich, dass aus einer Impfpustel das syphilitische Lift mitgetheilt und verbreitet werden könne. So oft Fälle vaccinaler Syphilis zu Tag kamen, wurde von Beiden die