Beiträge zur Kenntnis der Syphilis der Wirbelsäule und der Basis cranii / von Karl Petrén.

  • Petrén, Karl Anders, 1868-1927.
Date:
1910
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Credit: Beiträge zur Kenntnis der Syphilis der Wirbelsäule und der Basis cranii / von Karl Petrén. Source: Wellcome Collection.

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    etwa dieselbe wie vorher. Die spastische Parese des rechten Armes ist in erheblichem Maße zurückgegangen. Oktober 1896: Die Schmerzen im Nacken sind zum größten Teil verschwunden. Sonst keine Veränderung des Zustandes. Nach einem Aufenthalte von 14 Monaten verläßt der Kranke die Klinik. Bei einer im Dezember 1897 vorgenommenen Untersuchung wurde festgestellt, daß der Kranke keine Erscheinungen von der früheren rechts- seitigen Hemiplegie und überhaupt keine anderen Symptome als die ein- geschränkte Beweglichkeit des Halses und die fehlerhafte Haltung des Kopfes darbot. Danach war sein Zustand ein ziemlich guter, bis Ende Januar 1900 ein Doppeltsehen und gleichzeitig Schwindelgefühl und schwere Kopf- schmerzen auftraten. Am 1. Febr. 1900 wurde er wieder in die Klinik aufgenommen und bot nun eine rechtsseitige Abducenslähmung und eine leichte rechtsseitige Ptosis dar. Die Pupillen waren lichtstarr, reagierten aber für die Akkommodation; die linke etwas größer als die rechte. Die fehlerhafte Stellung des Kopfes und die Einschränkung seiner Beweglichkeit sind dieselben wie vorher. Infolge jener vermeidet es der Pat., auf der rechten Seite zu liegen. Betreffs des rechten Armes findet man jetzt nur eine mäßige Herabsetzung der rohen Kraft. Die Motilität des rechten Beines ist nur wenig gestört. Die Patellarreflexe ver- stärkt, am meisten rechts. Fußklonus ist rechts vorhanden. Die Sehnen- phänomene an den Armen sind vorhanden, rechts lebhafter. Die Sensi- bilität normal. Während der (antiluetischen) Behandlung in der Klinik traten die Lichtreflexe der Pupillen wieder auf, und die Abducenslähmung und die Ptosis verschwanden bald. Nach ein paar Monaten verließ der Kranke die Klinik. Im April 1901 traten wieder Kopfschmerzen, ferner Gürtelgefühl und Schmerzen im Rücken und in den unteren Extremitäten auf. Es entwickelt sich auch eine Parese der beiden Arme, besonders des linken, und Parästhesien (wie Ameisenlaufen) wurden gefühlt. Schließlich fing der Kranke auch an, an Schwierigkeiten heim Harnlassen zu leiden. Im Juni 1901 wurde er wieder in die Klinik aufgenommen und diesmal 9 Monate lang dort gepflegt. Die Pupillarreflexe für Licht waren jetzt wieder verschwunden und die rechte Pupille kleiner als die linke. Sonst keine sicheren Störungen seitens der Cranialnerven. Es besteht eine Parese der beiden Arme, besonders des linken. Unter den Bewegungen des linken Armes ist die Flexion des Ellbogens, die fast aufgehoben ist, am härtesten betroffen. Auf den Armen keine Störung der Sensibilität. Die Sehnenphänomene der Arme sind beiderseits vor- handen, rechts stärker. Der Patellarreflex rechterseits gesteigert, linkerseits normal. Die Achillessehnenreflexe beiderseits vorhanden, rechterseits aber stärker. Auf dem rechten Beine ist Dorsalklonus zuweilen vorhanden. Babinskis Phä- nomen ist beiderseits entwickelt. Beim Knie-Hackenversuche tritt eine Ataxie der Bewegungen der Beine hervor. Rombergs Phänomen ist sehr stark entwickelt. Ferner liegt auch ein gewisser Grad von Parese der beiden Beine vor. Der Gang des Kranken ist unsicher, und zwar auch bei offenen Augen. — Auf dem linken Unterschenkel ist eine leichte Störung der Hautsensibilität vorhanden, sonst ist keine Störung der Sensi- bilität nachzuweisen. 52*