Ueber verschiedene Anwendungsweisen meines Harzklebeverbandes / von L. Heusner.

  • Heusner, L. (Ludwig), 1843-1916.
Date:
[1907]
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Credit: Ueber verschiedene Anwendungsweisen meines Harzklebeverbandes / von L. Heusner. Source: Wellcome Collection.

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    diese Mittel bürgerten sich nicht ein, weil sie meist schlechter hielten und stärker reizten als das Heftpflaster. Esmarch empfahl bei empflndlicher Haut eine Extensions- binde aus rauhem Stoff einfach mit Wasser befeuchtet in Schlangen- touren um den Unterschenkel zu führen und mit trockenen Binden fest anzuwickeln. Für ein leichteres Gewicht mag das hinreichen; für eine stärkere und länger dauernde Belastung aber genügt es nicht. Ich habe mich ebenfalls bemüht einen Ersatz für das Heft- pflaster zu finden, indem ich die Harzbestandteile desselben auf- löste, mit Hilfe eines Zerstäubungsapparates in dünner Schicht auf die Haut auftrug und zum Ankleben breiter Extensionsstreifen be- nutzte. Die Lösung hatte folgende Zusammensetzung: Cerae flavae, Resinae Damarrha, Colophon. ana 10,0; Terebinth., Aether, Spiritus, Olei Terebinth. ana 25,0; filtra. Ich habe jahrelang nach diesem Verfahren, welches ich auf dem Chirurgenkongreß 1895 vorzeigte, meine Extensionsverbände hergestellt; doch hat sich dasselbe nicht verallgemeinert weil die Herstellungsweise der Lösung etwas kompliziert und die Klebkraft nicht immer genügend befunden wurde. Fink aus Charkow hat für seinen Klumpfußverband, welchen er in der Sammlung Volk- mannscher Vorträge im Jahre 1900 veröffentlichte, die Harzlösung in folgender Weise verändert: Terebinth. venet. 15,0, Mastic. 12,0, Colophon. 25,0, Resin. alb. 8,0, Spirit. Vini 90,0; filtra! Der Finksche Klumpfußverband ist ähnlich jenem des Hippokrates, nur daß statt des Cerates obige Harzklebemasse benützt wird. Auch werden die Längsstreifen der Binde bis über das gestreckt gehaltene Knie hinauf- gezogen und durch eine die Fußspitze emporhebende Steigbügeltour verstärkt. V. Dettingen modifizierte den Finkschen Verband in der Weise daß er die Binde bei rechtwinkelig gebogenem Knie, also entspannter Achillessehne, anwickelt, wobei man an dem Oberschenkel -einen sehr bequemen Stützpunkt gewinnt, über welchen die redres- sierenden Längstouren hinübergeführt werden. Auch v. Dettingen bedient sich zur Fixation der Binde einer auf die Haut aufgepinselten Klebemasse; sein Rezept enthält jedoch etwas mehr Kolophonium (28,0) und außerdem einen Zusatz von Aether, wodurch ein rascheres btrocknen bewirkt wird. Ich habe schon vor Finks Veröffent- lichung von meiner Klebeflüssigkeit bei der Behandlung des Klump- tußes verschiedentlich Gebrauch gemacht und z. B. empfohlen, die