Ueber verschiedene Anwendungsweisen meines Harzklebeverbandes / von L. Heusner.

  • Heusner, L. (Ludwig), 1843-1916.
Date:
[1907]
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Credit: Ueber verschiedene Anwendungsweisen meines Harzklebeverbandes / von L. Heusner. Source: Wellcome Collection.

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    lieber verschiedene Anwendnngsweisen des Harzklebeverbandes. Von Geheimrat Prof. Dr. L. Heusiier in Barmen. Mit 3 in den Text gedruckten Abbildungen. Bereits im frühen Altertum wurden Klebemassen zum Anheften von Bindenverbänden benutzt, bergestellt aus Wachs, Oel und zu- gemischten Harzen, Hippokrates bediente sich eines solchen „Ceratverbandes“, welchem eine starke Dosis Harz zugemischt war, zur Herstellung seines Klumpfußverbandes. Der Fuß wurde manuell redressiert, dann mittels Ceratbinden, die in entsprechender Touren- richtung herumgelegt wurden, in einer nach aufwärts und auswärts gerichteten Stellung festgehalten. In die letzten Bindentouren wurde eine Leder- oder Bleisohle aufgenommen; schließlich eine Binde am Außenrand des Fußes unter der Kleinzehe angenäht und spiralig über die Wade hinaufgeführt. Ein über den Verband gezogener fester Schuh unterstützte die korrigierte Haltung. Zur Anwendung der Gewichtsextension, die heute in der Ortho- pädie und Verbandkunde eine so große Rolle spielt, wurde das Ver- fahren aber nicht ausgebildet. Guy de Chauliac erwähnt in seinem um die Mitte des 14. Jahrhunderts erschienenen großen chirurgischen Werke, daß er den gebrochenen Oberschenkel sichere durch Strohladen, oder eine Schiene und an den Fuß ein Bleigewicht hänge, dessen Schnur über eine kleine Rolle geleitet werde, so daß es das Schienbein längs ge- streckt erhalte und, wenn ein kleiner Unterschied in der Länge vor- handen sei, denselben allmählich ausgleiche. Das Verfahren scheint aber wieder in Vergessenheit geraten zu sein; denn vier Jahrhunderte später beklagt Heister bei der Behandlung von Oberschenkel- brüchen, daß es kein Mittel gibt, mit dessen Hilfe das verletzte