Immunochemie : Anwendungen der physikalischen Chemie auf die Lehre von den physiologischen Antikörpern / von Svante Arrhenius. Mit Unterstützung des Verfassers aus dem engl. Manuskript übersetzt von Alexis Finkelstein.

  • Arrhenius, Svante, 1859-1927.
Date:
1907
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Credit: Immunochemie : Anwendungen der physikalischen Chemie auf die Lehre von den physiologischen Antikörpern / von Svante Arrhenius. Mit Unterstützung des Verfassers aus dem engl. Manuskript übersetzt von Alexis Finkelstein. Source: Wellcome Collection.

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    sondern verhielte sich annähernd in der Art eines Farbstoffes, der von der Faser fixiert wird. Einige neue Einwände gegen die in diesen Vorlesungen nieder- gelegten Gedanken sind berücksichtigt worden, obwohl sie erst später erschienen sind, als die Vorträge gehalten wurden. Aus denselben Gründen sind einige neue, teilweise noch unveröffentlichte Arbeiten von Madsen und seinen Schülern, hauptsächlich die Reaktions- geschwindigkeit betreffend, in den folgenden Seiten mit benutzt worden. Einige interessante Versuchsreihen über Präzipitine, die Ham- burger jüngst ausgeführt hat, sind ebenfalls wegen ihrer großen Bedeutung aufgenommen. Ich habe diesen Vorlesungen den Titel „Immunochemie“ gegeben, und möchte mit diesem Worte ausdrücken, daß auf den folgenden Blättern die chemischen Reaktionen von Substanzen untersucht sind, die durch Einspritzung fremder Stoffe in das Blut von Tieren, d. h. durch „Immunisierung“, erzeugt werden. Daraus folgt, daß auch die Substanzen, mit denen diese Produkte reagieren, wie Proteine und Fermente, in den Kreis der Betrachtung gezogen sind, was ihr che- misches Verhalten betrifft. Auch andere ähnlich wirkende Substanzen sind zur Erläuterung mit behandelt. Es ist unleugbar, daß der neuerdings von Sachs und Ehrlich gegen diese Art der Behandlung erhobene Einwand, nämlich daß sie nicht auf die Art eingeht, in der das lebende Tier die sogenannten Antikörper produziert, ganz richtig ist. Aber ich stelle mir vor, daß es viele Leute geben mag, die sich für das chemische Verhalten dieser Substanzen tief genug interessieren, um eine Erforschung dieser Fragen der Mühe wert zu halten, und ich glaube sogar, daß die von Ehrlich hervorgehobene physiologische Seite des Problems keine befriedigende Lösung wird finden können, ehe nicht die einfachere chemische Seite aufgeklärt ist. Der Hauptzweck theoretischer Überlegungen ist, klare und be- stimmte Vorstellungen von den beobachteten Wirkungen zu geben. Dadurch spornen sie in hohem Maße zu wissenschaftlichen Unter- suchungen an. Ich hoffe, daß der Leser der folgenden Seiten finden wird, daß die von mir in dieses Gebiet der Wissenschaft eingeführten theoretischen Ansichten in den wenigen Jahren ihrer Anwendung ihren Platz in einer sehr befriedigenden Weise ausgefüllt haben. Ich freue mich, sagen zu können, daß in diesen wenigen Jahren ein reiches experimentelles Material beschafft worden ist, das zeigt, daß die Hauptlinien, die die Theorie angibt, fast mit der Wirklichkeit zusammen- fallen, und daß dieses Material fast ausschließlich zu dem Zweck