Volume 2

Encyklopädie der mikrospischen Technik : mit besonderer Berücksichtigung der Färbelehre / in Verbindung mit E. Ballowitz ... [and others] ; herausgegeben von Paul Ehrlich [and others].

Date:
1903
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Encyklopädie der mikrospischen Technik : mit besonderer Berücksichtigung der Färbelehre / in Verbindung mit E. Ballowitz ... [and others] ; herausgegeben von Paul Ehrlich [and others]. Source: Wellcome Collection.

    693/706 (page 1391)
    Zellmembrane, pflanzliche. — Zinkchlorid. Trübung ein, die durch 1 Tropfen Salicylat wieder, beseitigt wird (Lenz). Weiter wird es wenig Unterschied machen, ob die Objekte feucht oder trocken zur Beobachtung gelangen. Beruht die Membranstruktur dagegen auf uno-leichem Wassergehalt der Schichten, so wird sie beim Austrocknen 50 100®) mehr oder weniger verschwinden. Weiter speichern aus Utrocknetem Zustand die wasserreichen Schichten mehr in Flüssigkeit Gelöste Salze, die dann in einen gefärbten Niederschlag verwandelt werden können So lässt man die ausgetrockneten Objekte für wenige Minuten mit 10®/iger Lösung von Ferrocyankalium imbibiren, trocknet sie oberflächlich ab und taucht sie in Eisenchloridlösung. Es entsteht Berlinerblau. Ebenso lässt sich durch Einträgen der Objekte in 2—5®/oige Lösung von Silbernitrat, Uebertragen in physiologische Kochsalzlösung und Belichten ein Niederschlag von Chlorsilber erzeugen. Für beide Methoden werden Bastfasern von Vinca und Nerium empfohlen. Schliesslich können die Membrandifferenzirungen auch auf chemische Unterschiede beruhen, die dann heim Austrocknen in gleicher Weise zu beobachten sein müssen. Hier werden dann auch geeignete Fär- bungen (s. oben) die Unterschiede noch deutlicher hervortreten lassen. In einigen Fällen ist Methylenblau oder Hämatoxylin besonders geeignet (Correns 1892). Viel bestritten wird die Zuverlässigkeit der interessanten Methode Wiesner’s, die vegetabilische Membran in feinste Strukturbestandtheile: »Dermatosom« zu zerlegen, das »Zerstäubungsverfahren«. Geeignete Objekte, z. B. Leinenfasern, werden für 24 Stunden in l®/oige Salzsäure gelegt, ab- getrocknet und auf 50—60® erwärmt. Die Faser zerfällt dann schon nach leichtem Druck (Wiesnkr 1886). Alle pflanzlichen Membrane sind doppelbrechend (vergl. Polarisations- mikroskop). Litteratur : Strasbürqeb (Gr. bot. Prakt., Jena 1897), v. Wisselingh (Jahrb. wiss. Bot., Bd. 31, 1898), Cotolo (L’orosi, 1897), Mangin (Bull, de 1. Soc. Bot. d. France, T. 35, 1888, ref. Zeit. wiss. Mikr., Bd. 6), derselbe (Journ. bot., 1892), Chalon (Bull. d. Soc. roy. bot. Beige, 1898, Bd. 37), Eeiss (Landwirthsch. Jahrb., Bd. 23, 1889), Gbüss (Bibi. Bot., Bd. 39), Mangin (Conipt. rend., T. 111, 2, 1890, ref. Zeit. wiss. Mikr., 7), derselbe (Compt. rend., T. 116, 1893), Zimmermann (Zeit. wiss. Mikr., Bd. 4), Dippel (Das Mikroskop, Bd. 2, 2. Aufl., 1896), Allen (Bot. Gazz., Bd. 32, 1901), Hegler, (Flora 1896), Wiesner (Sitzber. Ak. Wiss. Wien, 77, 1, 1878), Zimmermann (Bot. Mikrotechn., Tübingen 1892), Czapek (Zeit, phys. Chem., Bd. 28, 1899), Mäule (Beitr. wiss. Bot. v. Fünfstück, 1901), Correns (Jahrb. wiss. Bot., 27, 1894), Vinassa (Zeit. wiss. Mikr., Bd. 8, 1892), Wisselingh (Arch. Nederl., 28, 1895), Rosenberg (Zeit. wiss. Mikr., Bd. 15, 1898), Boscalioni (Bot. Centr., Bd. 76, 1898), Regler (Jahrb. wiss. Bot, Bd. 36, 1901), Czapek (Flora 86, 1899), Schütt (Bot. Zeit, 88, 1900), Klebs (Unters, d. bot. Inst. Tübingen, Bd. 2, 1887), Zacharias (Flora, 1891), NoLL(Abh. d. Senckenberg. naturf. Ges., Bd. 15, 1887), Strasburger (Jahrb. wiss. Bot, Bd. 31, 1898), Lenz (Zeit. wiss. Bot.-Min., 11), Correns (Jahrb. wiss. Bot., 23, 1892), Wiesner (Sitzber. Ak. Wiss. Wien, 93, 1. 1886). Masnas, Berlin. Zellsaftreaktionen siehe Intravitale Färbung pflanzlicher Zellen. V Zerstäubungsmetliocle siehe Zellmembrane, pflanzliche. Zimmtöl siehe Cassiaöl. Zinkcliromat siehe Chromsaure Salze und Golgimethode. Ziilkchilorifl, Chlorzink, Zinkbutter, Zincum chloratum, Zn Clg, bildet eine weisse, bröckelige, hygroskopische Masse. Es ist in dem dritten Theil seines Gewichtes Wasser und in gleichen Theilen Alkohols löslich mit stark saurer Reaktion. Das Chlorzink hat früher in der makroskopischen Anatomie in aus- gedehntem Masse zum Härten von Gehirnen in wässeriger Lösung gedient und wird auch heute noch zu diesem Zweck hie und da benutzt. Für mikro- skopische Untersuchungen sind derartige Präparate absolut untauglich. Nur