Volume 2

Encyklopädie der mikrospischen Technik : mit besonderer Berücksichtigung der Färbelehre / in Verbindung mit E. Ballowitz ... [and others] ; herausgegeben von Paul Ehrlich [and others].

Date:
1903
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Credit: Encyklopädie der mikrospischen Technik : mit besonderer Berücksichtigung der Färbelehre / in Verbindung mit E. Ballowitz ... [and others] ; herausgegeben von Paul Ehrlich [and others]. Source: Wellcome Collection.

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    / bestimmt, mittels geschmolzenen Wachses das Deckglas luftdicht zu verschliessen. Innerhalb des von der Kinne umgebenen Raumes liegt der zu untersuchende Tropfen. Hayem '-^*) benutzt bei seinen Blutuntersuchungen eine Kammer von folgender Zusammen- setzung. Auf einen durchaus ebenen Objektträger ist in der Mitte ein dünnes Glasplättchen festgekittet, das mit einem kreisrunden Ausschnitt von 1 Cm. Durchmesser versehen ist. Sowohl diese Scheibe wie das bedeckende Deckglas muss durch Schleifung absolut eben gemacht werden. Die Höhe der Kammer, d. h. die Dicke des festgekitteten Deckglases be- trägt bei einigen Objekten 0,2 Mm., bei einer zweiten Reihe 0,1 Mm. Der zu untersuchende Bluttropfen darf die Kammer nicht ganz ausfüllen. Pfeffer'^) beschreibt viele Anordnungen für feuchte Kammern. Ein Objektträger, dessen kreisförmige Durchbohrung durch ein aufgekittetes Deckglas geschlossen ist, wird auf einen zweiten, ebenfalls abgeschliffenen Objektträger mittels schwer schmelzbaren Fettes luftdicht aufgesetzt und durch starke Kautschukringe fest angepresst, ln der so erhaltenen Kammer wird ein Luftwechsel herbeigeführt, indem ein Glasröhrchen den oberen Objekt- träger durchbohrt und mit der Kammer kommunicirt. Eine andere Kammer besteht aus zwei durchbohrten Nickelplatten von den Dimensionen der gewöhnlichen Objektträger. Zwischen diesen liegt ein Gummiring, welcher den Raum der Durchbohrungen umschliesst. Dieser Raum wird dadurch geschlossen, dass zwei Deckgläser zwischen den Nickelplatten und dem Gummiring eingefügt werden. Zwei Schraubklammern halten die ganze Einrichtung zu- sammen. Braatz’ feuchte Kammer zur Untersuchung anaerober Bakterien im hängenden Tropfen besteht aus einem Objektträger mit einem festgekitteten Ringe. Unter dem Objekt- träger sitzt ein niedrigerer Behälter, welcher durch ein Rohr, das den Boden der feuchten Kammer durchbohrt, mit diesem kommunicirt. Der Behälter enthält Pyrogallollösung, welche den Sauerstoff der Kammer, die durch ein festgedichtetes Deckglas geschlossen wird, absorbirt. Die oben besprochenen »feuchten Kammern« repräsentiren bei weitem nicht alle die in der Litteratur vorkommenden. Der Raum gestattet hier nicht alle diese anzuführen. Einige sind auch von so einfacher Konstruktion, dass ihre Zusammensetzung nur zu den gewöhnlichen kleinen Laboratorien- handgriffen gerechnet werden kann. Andere sind nur ganz einfache Modifi- kationen der schon bekannten. Die oben genannten Autoren sind heraus- gegriffen worden, theils weil sie die verschiedenen biologischen Wissen- schaften repräsentiren, und theils weil sie sich um die Erfindung des principiell Wichtigsten in der Konstruktion der feuchten Kammer verdient gemacht haben. M er noch mehr über die verschiedenen Vorschläge zu den einfacheren feuchten Kammern erfahren will, sei auf die Jahrgänge des Journal of the royal microscopical Society hingewiesen. Im Zusammenhang mit den feuchten Kammern müssen auch die sog. Mikro-Aquarien besprochen werden. Das Aquarium-Mikroskop von F. E. Schdltze besteht aus einem horizontal und in drei Richtungen beweglichen Mikroskop-Tubus, mit welchem man ein dünnes, vertikal ge- stelltes Aquarium untersucht. Dies besteht aus einem Rahmen von schwarzgebeiztem Messing, in dem eine entsprechend grosse Küvette von Deckglasplatten eingeschlossen ist. Ein Hohl- spiegel wirft das Licht durch das Aquarium, welches auch mit Blendvorrichtungen ver- sehen ist. Das Objekttischaquarium von Cori ^'5) wird mittels Klammern auf den horizontal umgelegten Mikroskoptisch befestigt (Fig. 53). Es besteht aus dem eigentlichen Aquarium und einem Träger. Jenes besteht aus einem >—«förmig ge- bogenen Glasstreifen von 8 Mm. Breite, auf welchem zwei Deckgläser im Format von 30: 40 Mm. so mit Kanadabalsam festgekittet werden, dass eine Kammer von 9 Cm. Fassung gebildet wird. Der Träger besteht aus einer Metallplatte von 4 :9 Cm. Dimension, mit einem Ausschnitt, über welchen der Glaskasten in einen Rahmen von Blechstreifen fixirt wird. Sehr vorzüglich für die Beobachtung kleiner lebender Objekte ist auch der Objektträger von Cori. ^ß) Dieser besteht aus einer oblongen 9 Cm. langen und 4 Cm. breiten Messingplatte mit einem rechteckigen Ausschnitt von den Dimensionen 30:35 Mm. in der Mitte. Auf zwei Falzen im Ausschnitte liegt das Deckglas, welches das Objekt trägt. Ueber dieses wird ein zweites Deckglas mit Wachskügelchen befestigt und das Ganze wird durch eine von der Seite verschiebbare Platte zusammengehalten.