Volume 1

Histologische und histopathologische Arbeiten über die Grosshirnrinde : mit besonderer Berücksichtigung der pathologischen Anatomie der Geisteskrankheiten / herausgegeben von Franz Nissl.

Date:
1904-1913
Catalogue details

Licence: Attribution-NonCommercial 4.0 International (CC BY-NC 4.0)

Credit: Histologische und histopathologische Arbeiten über die Grosshirnrinde : mit besonderer Berücksichtigung der pathologischen Anatomie der Geisteskrankheiten / herausgegeben von Franz Nissl. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

    17/564 (page 7)
    man klcine Blocke zum Schneiden wahlt, Allein es liegt, nicht im lnteresse del* histopathologischen Untersuchung, sich die Arbeit auf diese Weise zu erleichtern. Tm Gegenteil, man kann die Blocke gar nicht groB genug nehmen. Es erleichtert das Verstandnis des histopathologischen Prozesses im liohen Grade, wenn man das gesamte llindenbild nicht nur den Kamm, sondern aucli die Rinde der Windungstiefe auf einem Schnitt ubersehen kann. Dieses Ziel ist allerdings nicht an alien Stellen der Hirnoberflache erreichbar. Wo es aber zu erreichen ist, da darf man nicht der Schwierigkeiten der Technik halber auf wichtige Vorteile verzichten. Auf den Urn stand, daft bei der Alkoholvorbehandlung die Gewebsblocke gegen- iiber den sonstigen Fixiermitteln ganz unverhaltnismaBig groB s(*in diirfen, hat der Herausgeber schon an anderer Stelle hin- gewiesen. Der Herausgeber dieser Arbeiten leugnet nicht, daB die Be- folgung seiner nun ausdriicklich als fehlerhaft anerkannten Yor- schrift, vor dem Schneiden der in Alkohol vorbehandelten Prapa- rate diePia abzuziehen, nocheinen zweiten MiBstand zurFolge liatte. Der Umstand, daB friiher die Pia in den Praparaten, die wir als den Ausgangspunkt unserer Untersuchungen betrachteten, tiberhaupt nicht vorhanden war, zeigt, daB wir diesem Gewebe keine beson- dere Beachtung schenkten. Wenn wir in den eingebetteten Prapa- raten derselben Falle aucli die Pia gleichzeitig untersuchten oder gelegentlich wegen auffallender pialer Beteiligung am Krankheits- prozeB derselben besonderc Beachtung schenkten, so tauschen wir uns doch keineswegs daruber, daB derartige Untersuchungen durch- aus ungeniigend waren. Im Grunde haben uns erst unsere experi- mentellen Arbeiten tiber die groBe Bedeutung der weichen Haute 1'iir die Vorgange im Rindengewebe AufschluB gegeben und uns auch dariiber die Augen geoffnet, daB man trotz der schon vor- handenen Arbeiten iiber die feinsten Strukturverhaltnisse dersel- ben noch herzlich wenig weiB. Es handelt sich nicht blofi darum, im allgemeinen festzustellen, ob cine Kernvermehrung vorliegt, oder ob die weichen Haute zellig infiltriert sind, oder wie es mit den kolla- genen Fasern steht, sondern gerade wie in der Rinde urn die Ana- lyse der hier auftretenden Elemente, urn ihre Identifizierung im einzelnen, ihre Herkunft, ihre progressiven und regressiven Um- wandlungen, ihre gegenseitigen Beziehungen, mit einem Worte urn die Erkennung der Rolle, welche die weichen Haute beim jeweili- gen histopathologischen Vorgang spielen. Sobald man beginnt, sich iiber jede Zelle und jede Baser Hechenschaft zu geben und sich