Die angeborenen Kolobome des Augapfels : eine antatomische und klinische Studie / von Emil Bock.

Bock, Emil, 1895-1959.

Date:: 1893

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Credit: Die angeborenen Kolobome des Augapfels : eine antatomische und klinische Studie / von Emil Bock. Source: Wellcome Collection.

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Corpus ciliare übergeht. Der seltsame und unvermittelte Übergang der kamm- artigen Leiste in die walzenförmige erklärt sich bei näherer Betrachtung sehr bald. Die Basis derselben sind zwei skleralo, niedrige, auseinanderweichende Höcker, deren Zwischenraum durch derbes vascularisirtes Bindegewebe aus- gefüllt ist. Es ist also hier zu den beiden gabelig voneinander abstehenden Lefzen der Sklera noch ein neues Gewebe hinzugekommen. Schon zwischen den beiden Zapfen der Leiste nahe dem Opticus wurde lockeres, rundzellig infiltrirtes Bindegewebe erwähnt. Dieselbe Gewebsart, nur massiger angehäuft, füllt weiter vorne den furchenförmigen Raum zwischen den Enden der beiden Skleral- höcker aus. Der Aussenfläche der Sklera haftet in ihrer unteren Medianlinie lockeres, mit Gefässen durchsetztes Bindegewebe fest an, welches an manchen Stellen in einer Grube oder Furche gebettet liegt. Die Chorioidea ist in der Nähe der Papille nur an einer Seite bis an den Rand des Koloboms zu verfolgen und auch hier als eine dicht infiltrirte verdickte, mit der Retina eng verwachsene Schichte, nur an ihrer Pigmentirung zu erkennen, welche sich durch grosse Unregelmässigkeit auszeichnet. Im Bereiche des Koloboms aber fehlt die Aderhaut vollkommen, ebenso auf der der vor- erwähnten Partie entgegengesetzten Seite auch noch weit über die sklerale Ver- dünnung hinaus. Überhaupt sind im ganzen Auge mir wenige Stellen zu finden, an welchen die Chorioidea nicht vollkommen atrophisch wäre, und auch an diesen zeigt die wechselnde Dicke dieser Schichte, die unregelmässige Pigmentirung, fettige Trübungen und die Unmöglichkeit, einzelne Schichten zu isoliren, dass man es mit einer in ihrer ganzen Ausdehnung schwer erkrankt gewesenen Ader- haut zu thun habe. In dem weiteren Verlaufe nach vorne zu, gegen das Corpus ciliare, rückt die Aderhaut immer bis hart an den Rand des Koloboms heran und ist an dieser Grenzpartie nicht nur mit der Sklera, sondern auch mit der Retina fest verwachsen. Nicht selten sieht man auch an der inneren Oberfläche der Chorioidea knopfförmige drusenartige Hervorragungen, welche in die Netz- haut hineinragen und so eine abnorme Verbindung zwischen diesen beiden Schichten darstellen. Die Netzhaut hat im Bereiche des hinteren Drittels des Koloboms schon in einiger Entfernung von dessen Rändern ihre deutliche Schichtung ver- loren und endet an der Grenze des Koloboms als eine mit der Chorioidea fest verwachsene verbreiterte Schichte, in welcher man eigentlich nur eine Lage von Körnern unterscheiden kann. Diese ist in ziemlich unregelmässig angeordnetem Fasergewebe eingebettet, dessen histologische Eigenschaften nicht zu entziffern sind. Über den Rand des Koloboms steigt nun in dasselbe hinunter eine Fort- setzung dieser veränderten Netzhaut, welche bedeutend dünner ist, an welcher man die Limitans interna unterscheiden kann, während ihr eigentlicher Körper durch zahlreichere grössere und kleinere Hohlräume unterbrochen ist. Diese cystenähnlichen Lücken sind durch das Auseinandcrweichen der bindegewebigen Stützbalken der rudimentären Netzhaut entstanden. In dem hinteren Drittel des Koloboms fehlt die Netzhaut vollkommen, ausser man deutete eine ausser- ordentlich feine Lage von fibrillärem Gewebe, welches die Innenfläche des sklcralen Bodens überzieht und welche sich «tatsächlich aus der Netzhaut verfolgen lässt. als Andeutungen derselben. Bei der nach vorne zunehmenden Vcrschmälorung des Koloboms macht sich mit dem schon erwähnten Näherrücken der Aderhaut an die Kolobomgrenzen