Die angeborenen Kolobome des Augapfels : eine antatomische und klinische Studie / von Emil Bock.

  • Bock, Emil, 1895-1959.
Date:
1893
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Credit: Die angeborenen Kolobome des Augapfels : eine antatomische und klinische Studie / von Emil Bock. Source: Wellcome Collection.

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    Glaskörpers ein kolbiges Stück dieses Gewebes in die Augapfelhöhle reicht {Fig. 36, /). In unmittelbarem Anschlüsse an die Wand der Cyste verdünnt sich die Sklera und es entstellt durch den Abgang des inneren Drittels der skleralen Faserlage eine muldenförmige Vertiefung. (In der Fig. 36 wurde, um eine allzu- fu-osse Länge derselben zu vermeiden, der grösste Tbeil dieser Ektasie weggelassen und an beid°en Enden der Sklera nur angedeutet). 8—9 mm von der Cystemnündimg entfernt ist die Lederhaut (/) leistenförmig verdickt. Bis hieher reicht das Kolobom der Chorioidea. Dasselbezeigt ausser dem lockeren Bindegewebe, welches schon mehrfach erwähnt wurde als eine die Sehnervengrube und die Innenfläche der Cyste überkleidende Schichte, auch noch eine aus Gefässen und Fasergewehe bestehende Lage (k), welche sich zwischen Sklera und Fortsetzung der Netzhaut einschiebt, so dass diese beiden, das Kolobom überziehenden Schichten den Eindruck verkümmerter Chorioidea und Retina machen, welcher dadurch noch verstärkt wird, als man auf der Höhe der erwähnten Leiste der Lederhaut den directen Übergang in die normale Retina (<?) und Chorioidea (e) verfolgen kann, in deren Bereich nächst der Leiste eine starke Lockerung des Gewebes der Lamina fusca auffällt. Das Pigmentepithel der Netzhaut fehlt im Kolobom. Sehr bemerkenswert ist das Verhalten der Arteria ophthalmica and Arteria centralis (Fig. 37). Der unter normalen Verhältnissen 15—20 mm hinter dem Augapfel abzweigende Ast der Arteria ophthalmica (ff), welcher in den Strang des Sehnerven eintritt und hier als Arteria centralis verläuft, vollführt in unserem Falle diesen Weg kaum 5 mm hinter dem normalen Niveau der Papille (wegen der Excavation der unteren Hälfte selbstverständlich in Bezug auf die obere Hälfte der Sehnervenscheibe gemessen). Das am Opticus noch haftende Stück der Arteria ophthalmica oder eines ihrer Zweige liegt mit zahlreichen Nerven in dem krausen Bindegewebe eingebettet, welches den Raiim zwischen der pfefferkorngrossen Cyste (c) und dem Opticus ausfüllt. Wie schon erwähnt, ist die Gabelung und Vertheilung der Centralgefässe nach oben (in der Figur nach rechts) eine normale, nach unten aber eine von der Regel abweichende. Gerade durch das Verhalten der grossen Gefässe in der unteren Hälfte der Papille ist es erklärlich, dass dieselbe in ihrer Mittellinie eine nur seichte muldenförmige, dagegen zu beiden Seiten derselben tiefe Excavationen zeigt. Von der grossen Centraiarterie aus zweigt ein auffallend starker Ast ab, welcher, in der Mittellinie verlaufend, bis zum Stiele der Cyste (c) reicht und sich hier gabelig theilt. Der eine Ast geht nach aufwärts in dem Stiel weiter, der andere nach abwärts, um das die Cyste auskleidende Bindegewebe zu versorgen. Der Hauptast, welcher von der Artcria centralis abzweigt, ist nun gewissermassen der leitende Faden, an welchen sich dicht aneinander gedrängtes Bindegewebe mit zclligon Elementen und Gelassen untermischt anschliesst und so in der Mittellinie der Papille die Excavation ausfüllt, während zu hei,hm Seiten die Excavation eine beträchtliche Tiefe besitzt. Das grosse Gefäss verläuft unmittelbar unier der Oberfläche dieser bindegewebigen Masse. So spannt sich also eine von Gefässen getragene Brücke von der Papille l)is zum Kolobom der Chorioidea Unter diesem Strang kann man eine Schichte dörben Bindegewebes unterscheiden. Dies ist die starkverdünnte Sklera, welche die Vagina nervi optici mW der Wand der Cyste verbindet und den Boden der Excavation bildet. Zwischen diesem und dem gefässführenden Strang liegt die schon erwähnte Bindegewebsmasse d.