Anatomisch-pathologische Untersuchungen über die Schilddrüse. / von Hermann Eulenberg.

  • Eulenberg, Hermann, 1814-1902.
Date:
1859
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Credit: Anatomisch-pathologische Untersuchungen über die Schilddrüse. / von Hermann Eulenberg. Source: Wellcome Collection.

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    eine rölhliche, krümliohe Masse, welche ebenfalls nur zerfallene Blutkügelchen und Drüsenbläschen darstellt. Auch Choleslearinla- feln fanden wir hier gar nicht selten. Diejenige Kropllorm, welche man in der Praxis gewöhnlich S truma cystica, Balg kröpf, nennt, verdient noch eine ausführlichere Be- sprechung. Obgleich jeder Drüsenkropf seiner eigentlichen Natur nach als Cystenkropf aufgefast werden muss, so versieht man doch in der Praxis unter Struma cystica speziell diejenige Kropfform, welche sich während des Lebens, als eine pralle, gespannte, kug- liche oder länglich-runde Geschwulst darstellt, die entweder im rechten oder linken Horn oder auch sehr häufig in der Mitte des Halses ihren Sitz hat. Gewöhnlich liegt sie ganz oberflächlich und lässt alsdann eine deutliche Fluctuation bemerken. Ihre Oberfläche ist immer glatt. Wir haben diesen Kropf fast in jedem Lebensalter, sowohl bei jungen Kindern, als bei älteren Frauen angetroffen. Beim männlichen Geschlecht kommt er aber im Allgemeinen sehr selten vor. Wir erinnern uns, nur einmal ein exquisites Exemplar davon bei einem 12 jährigen israelitischen Knaben beobachtet zu haben. Beschwerden erregt derselbe fast niemals wegen seiner oberfläch- lichen Lage, wesshalb auch Bespirations- und Deglutitionsbeschwerden fehlen. Bei einem 10jährigen Mädchen machten wir die interessante Beobachtung, dass sich der taubeneigrosse Balgkropf selbstständig entzündete, in Eiterung überging und ein Paar erbsengrosse Kalk- Concremente ausstiess, nach deren Entfernung die Wunde vernarbte und der Balg fast ganz verschwunden war. Dies ist ein seltener Fall, da Albers (1839) anführt, dass ein solcher Vorgang bisher noch nicht in der Beobachtung nachgewiesen worden. Beck hat bekanntlich die Struma cystica zuerst aufgestellt und sich um die chirurgische Behandlung derselben sehr verdient gemacht. Die neueste, sehr ausführliche Zusammenstellung aller Beobachtungen „über die Cystengeschwülste des Halses rührt von Dr. E. Gurlt her. (Berlin, 1855.) Beck nannte jede Kropfform eine Struma cystica, wenn die Drüse in eine Cyste umgewandelt war, welche einen flüssigen oder halbflüssigen Gehalt hatte. Er glaubte, dass sie durch Ausdeh- nung, Zerstörung und Vereinigung mehrerer Zellen (!) der Drüse entstände. In dem Grade, als diese Erweiterung einer Zelle (!) stattfände, würden die naheliegenden Drüsenläppchen zusammenge- drückt, welche alsdann durch einen solchen Druck in ihrer Ernäh- rung aufgehalten würden und zuletzt die verdickte äussere Schale der Cyste zusammensetzten. Nach Albers besteht die Struma cystica in einer Bildung von Acephalocysten oder in einer einseiligen Ausdehnung der Schichten