Physiologische Versuche an der Gebärmutter in vivo, ihre Vergleichung mit den Versuchen an dem isolirten Organe und einige allgemeine Ergebnisse / von E.M. Kurdinowski.

  • Kurdinovskii, Evgenii Mitrofanovich, 1874-
Date:
[1906?]
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Credit: Physiologische Versuche an der Gebärmutter in vivo, ihre Vergleichung mit den Versuchen an dem isolirten Organe und einige allgemeine Ergebnisse / von E.M. Kurdinowski. Source: Wellcome Collection.

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    heissem Wasser endigen die Contractionen sehr oft mit einem Tetanus des Uterus. Die heisse Luft ruft eine etwas schwächere Wirkung (der Einfluss des Austrocknens des Organs) als das heisse Wasser hervor. Das kalte Wasser erzeugt sehr lange anhaltende Contractionen von tetanischem Charakter. An der ausgeschnittenen Gebärmutter wurden dieselben Ergebnisse bestätigt. Ausserdem beschäftigte sich Runge mit der Frage über den Einfluss der gesteigerten Körpertemperatur des Tieres auf die Uteruscontractionen. Zu dem Zwecke erhöhte er mit Hülfe eines besonderen Apparates die Temperatur des Kaninchens bis auf 40° und mehr (im Verlaufe von 1—2 Tagen), öffnete nachher die Bauchhöhle im warmen Zimmer und beobachtete die Uteruscon- tractionen. Dabei zeigte sich, dass die Steigerung der Körper- temperatur die Empfindlichkeit der Gebärmutter sogar schwachen Reizen gegenüber erhöht. Leider waren vom methodologischen Standpunkte aus diese letzten Versuche meiner Meinung nach nicht einwandsfrei. Vor Allem, weil die Gebärmutter im Moment der Oeffnung der Bauchhöhle zweifellos der Wirkung einer plötzlichen und bedeutenden Abkühlung unterworfen war, was immer als ein starker Reiz erscheint. So könnte in diesem Falle die Steigerung der Empfindlichkeit ebenso- viel von der Erhöhung der Körpertemperatur als auch von plötz- licher Abkühlung der geöffneten Gebärmutter herriihren. Nichtsdestoweniger ist die Idee einer experimentalen Controlc dieser Frage von grosser Bedeutung. Frommei (der erste, der iin Jahre 1882 die graphische Methode beim Studium der Uteruscontractionen angevvendet hat), kam auf Grund seiner Versuche zum Schlüsse, dass, wenn man die Körpertemperatur des Thiercs fallen lässt, die Uteruscontrac- tionen langsamer werden, jedoch ohne Verminderung ihrer Energie; bei sehr hoher Temperatur hören sie ganz auf. Aus den Versuchen Jastrebow’s sieht man, dass die über- normale Erwärmung die Gebärmutter tonisirt, indem sie ihre Con- tractionsthätigkeit steigert; wenn aber die Temperatur 40° über- steigt, werden die Contractionen schwächer und hören ganz auf. Die Abkühlung bis 37° steigert die Contractionsthätigkeit, ohne den Normaltonus der Gebärmutter zu verändern. Bei weiterem Fallen der Temperatur werden die Contractionen seltener. Tm Jahre 1886 beschäftigte sich M. Murray speciell mit der trage über den Einfluss der thermischen Reize auf die Gebärmutter. !