Ueber einen seltenen Fall von Sarcom der Schädelbasis ... / von Heinrich Handl.

Handl, Heinrich.

Date:: 1878

Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber einen seltenen Fall von Sarcom der Schädelbasis ... / von Heinrich Handl. Source: Wellcome Collection.

10/28 (page 8)

selungen, sowie Jodkali innerlich und der konstante Strom angewendet. Die Schmerzen liessen wohl auch an manchen Tagen nach, um an den folgenden mit mehr Heftigkeit wieder aufzutreten. Am 13. I. 77 wurde die Zunge elektrisch geprüft und es ergab sich, dass die linke Zungenhälfte für den Induktions¬ strom unerregbar, dagegen für den constanten Strom über¬ erregbar war (Entartungs-Reaktion) was zu dem Schlüsse berechtigte, dass man es mit einer Läsion des Nervus hypo- glossus sinister auf seinem peripherischen Verlauf und nicht mit einer Erkrankung des Centralursprungs zu thun habe. Am 18. I. 77, als die Schmerzen wieder sehr heftig auf¬ traten, wurde ein Haarseil gelegt, welches bis zum 27. II. verblieb. Ausserdem wurde dem Patienten am * 5. II. 77 etwas über dem Hinterhaupte zwischen den beiden Scheitelbeinen der Kopf kahl geschoren und die be¬ treffende Stelle drei Tage mit Quecksilbersalbe eingerieben. Die Schmerzen dauern fort, treten oft paroxysmenweise auf im Nacken und Hinterhaupt und strahlen nach der linken Schulter aus; dabei hat die Stimme einen rauhen, heiseren Klang. Dieselbe verfällt seit ungefähr 12. III. 77 immer mehr und mehr, schnarrt stärker und ist zugleich klanglos und heiser, so dass sich der Patient nur mit der grössten Anstrengung verständlich machen kann. Ausserdem klagt er auch über Schmerzen in Hals und Brust. Die laryngosko- pische Inspektion ergibt komplete Lähmung des linken Stimm¬ bandes wie früher, während das rechte, früher exakt arbeitend, nunmehr auch träge und langsam nach der Mittellinie sich bewegt. Patient spricht etwas durch die Nase und verschluckt sich beim ersten raschen Schlucken von Wasser. Die (Kon¬ traktion der Kaumuskeln rechterseits kräftiger als links. 18. III. 77. Seit acht Tagen hat Patient konstantes Er¬ brechen, das auf Morphium sofort und heftig eintritt, und gegen welches Sodawasser, Säuren, Natron, ohne allen Erfolg angewendet werden.