Die Heilquellen und Bäder von Tarasp (Tarasp-Schuls) im Unter-Engadin, Graubünden : eine gedrängte Uebersicht für practische Aerzte / von E. Killias.

  • Killias, Eduard, 1829-1891.
Date:
[1875]
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Heilquellen und Bäder von Tarasp (Tarasp-Schuls) im Unter-Engadin, Graubünden : eine gedrängte Uebersicht für practische Aerzte / von E. Killias. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    4/46
    über 10,000 Fuss hohen Hornblendepyramiden (Piz Linard, Piz Buin) hingewiesen haben, sowie hinwieder auf die zahlreichen, einsamen, oft sehr ausgedehnten Seitenthäler, mit ihren abgelegenen Jochen und Eisfeldern, in deren Forsten und Alpen der Bär noch ungestört seine Streif- züge ausführt, und wo es dem Wanderer vergönnt ist, den Beiz einer meist ursprünglichen Alpenlandschaft, wie nicht leicht anderwärts, ungetrübt zu geniessen. Wenn schlechte Strassen und mangelhafte Verkehrsmittel noch bis vor 12 Jahren das Unterengadin gewissermassen von der übri- gen Welt abgeschlossen erhielten, so hat sich dieses Yer- hältniss wesentlich geändert, seitdem zwei neue Strassen, vier tägliche Postcurse und zahlreiche Telegraphen Sta- tionen Verbindung und Verkehr nach Aussen vermitteln. Die Ortschaften Schuls und Tarasp, auf deren Ge- biet unsere Quellen entspringen, sind eine halbe Tagereise von St. Moritz im Oberengadin und drei Stunden von der österreichischen Grenze bei Martinsbruck, ungefähr 4000—5000' ü. M. hoch an beiden Ufern des Innflusses einander gegenüber gelegen. „Vor Allem fesselt die Prachtkette, welche den Inn im Süden begleitet. In einer Reihe, doch fast jeder vom Nachbar durch ein kleines Thal isolirt, welches gegen Norden zum Inn herausführt, folgen mit schroffem, mas- sigem Unterbau und mit Schneeflecken zwischen ihren höchsten Kämmen und Dolomithörnern von Ost nach West: Piz Lat, Ajutz, Lischann, St. Jon, Pisoc, Plafna, Nuna, Mezdl und Arpiglia aufeinander. Ihre Erhebung beträgt bei oder über 9000‘ gegen den grünen Thalgrund und den Fluss, welcher auf ihm braust, haben sie eine herrliche Terrasse mit Fels, Wiesen, Wald und schönen Ortschaften vorgeschoben, und beherrschen derart eine Landschaft, welche auf der Nordseite sanfter anschwellende