Die Combinations- und Ausschliessungsfähigkeit der Lungentuberculose / [Joseph von Schneller].

Schneller, Joseph von, 1814-1885.

Date:: [1845]

Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Combinations- und Ausschliessungsfähigkeit der Lungentuberculose / [Joseph von Schneller]. Source: Wellcome Collection.

11/36 (page 11)

sezt sie ein plastisches Exsudat im tuberkelfreien Gewebe Oder ein eitriges in der Niihe der Tuberkelhohle ; denn der die Tuberkel umgebende Eiter hat nach L e b e r t seinen Ursprung nie im Tuberkel selbst, sondern stets in der Umgebung. Bloss gegen das Ende der Krankheit wird durch die Entziindung eine gallertar- tige Masse ausgeschwitzt; sie erscheint entweder neben derTu- berkelinfiltration Oder neben dem primitiven Tuberkelgeschwiire, in manchen Fallen kann sie auch als Heilstreben gelten, indem sie durch Obliteration der Lungenzellen und Umwandlung des die Cavernen umschliessenden zottigen Gewebes zu einer dichten fibros-zelligen Substanz Verkleinerung und nach und nachSchlies- sung der Hohle herbeifiihrt. Die Brustfellentziindung entwickelt sich bald von einer peripherischen Pneumonie aus, bald von der Reaction her in der Nachbarschaft von schmelzenden Tpberkeln, besonders an der Lungenspitze. Hier bietet sie durch das feste lederartige Exsudat Anlothung der Lunge an die Rippenwand und schiitzt oft durch ihren Widerstand vor Durchbohrung grosser Cavernen. Anderseits giebt es auch eine Pleuritis, die sich in Folge der Oeffnung einer Caverne in die Brusthohle entwickelt. Es findet namlich entweder bei mangelnder Oder bei nur oberflachlicher zelliger Anheftung des Lungentheils, in dem sich eine Caverne befindet, Verschorfung der Lungenpleura Statt, mit Ergusse von Tuberkeleiter und atmospharischer Luft in die Brusthohle, Pneu¬ mothorax , wodurch Entziindung der Pleura herbeigefiihrt wird mit eitrigem Oder jauchigein Exsudate , die meist todtlich endet. War aber eine festere Anlothung der Lunge an das Rippen- fell vorhanden, so wird, wie schon oben erwahnt, der Zersto- rungsprocess von der Caverne her entweder gehemmt, oder er sehreitet unaufhaltsam vor warts, setzt Caries der Knochen, durch- bohrt die allgemeinen Decken und endet mit Ergiessung des I ri¬ ll a 11es der Caverne nach aussen. Auch die E n tsz ii n d u n g des Baochfells bei Tuber- eulose hat nebst dem, dass sie in der Nahe eines Daringe- schwlirs im miissigen Grade auftritt, einen ahnlichen Ursprung wie die erst erwiihnte Pleuritis. Denn das Tuberkeloeschwiir der Darmschleimhaut begiinstigt auch Tuberkelablagerungen in seine sehwielig-zellige Basis ; diese dringen wiihrend der Schmelzung