Neue Methoden der Wundheilung : ihre Bedingungen und Vereinfachung für die Praxis.

  • Schleich, Carl Ludwig, 1859-1922.
Date:
1899
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Credit: Neue Methoden der Wundheilung : ihre Bedingungen und Vereinfachung für die Praxis. Source: Wellcome Collection.

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    ihrer glatten Schnittfläche ungemein scharf von dem sie um- rahmenden Bindegewebe, welches glasig liell, sulzig erscheint, zu differenziren. Die Fascie des Fingers ist trübe, flockig. Die- selbe an einer Stelle durchschnitten, lässt die Sehnenscheide klar und ungetrübt durchscheinen, aus dem subfascialen, para- tendinösen Gewebsraum fliesst klares Serum hervor. Die sulzige steatomatöse Gerinnung des Fettes reicht an die Kanten des Fingers heran, und die Trübung des fascialen Bindegewebes macht überall Halt im subfascialen Gewebe. Dagegen setzt sich die Verfärbung und sulzige Gerinnung des Fettes über die ganze Hohlhand bis zum Vorderarm (Vg desselben) fort. Die Haut, das Unterhautzellgewebe und die Fascie, welche hier überall wie mit geronnenem Eiweiss beschlagen erscheint, wird über der Vola manus in drei parallelen Zügen gespalten und die zwei ent- stehenden breiten Hautbrücken mit dem Zeigefinger streifenartig erhoben und von der Fascie abgetrennt. Dabei hat man das deutliche Gefühl der verminderten Elasticität der Haut und der Subcutis, dieselben sind in Gelatinestreifen ähnliche Decken verwandelt, ja es gelingt in dem Fette durch festen Druck bleibende Konturen einzupressen, derart wachsartig, elastici- tätslos erscheint das veränderte Fettgewebe. Auch am Vorderarm werden zwei 5 bis 6 cm von einander entfernte und ca. 10 cm lange Incisionen gemacht. Auch hier zeigen Fett und Fascie wachsartige Erstarrung, erst gegen das Ende des Schnittes quellen elastische Fetttrauben, klar, lichtreflektirend, glänzend und mit durchscheinendem Bindegewebe umrahmt über die Schnittfläche. Erst hier also beflndet man sich im Gesunden, daher ist hier die Fascie rein und durchscheinend. Ueber dem Lig. carpi volar, werden aus dem Fettgewebe drei Strichkulturen abgeimpft. Ebenso viele aus der direkten Umgebung der Finger- wunde und dem Fette des Mittelfingers. In alle Schnitte wird fest Jodoformgaze in langen Streifen eingepresst*), darüber ein Umschlag mit essigsaurer Thonerde und Gummipapier gelegt. Schiene, Suspension. *) Vom Jahre 1894 an wurde stets Glutol in die Schnittflächen gepresst und darüber sterile Gaze fest eingedrückt.