Neue Methoden der Wundheilung : ihre Bedingungen und Vereinfachung für die Praxis.

  • Schleich, Carl Ludwig, 1859-1922.
Date:
1899
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Credit: Neue Methoden der Wundheilung : ihre Bedingungen und Vereinfachung für die Praxis. Source: Wellcome Collection.

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    griffsstellen, nämlich dein Bindegewebe und den Lymph- und. Blutgefässen zum Ausdruck kommt. Warum nun aber innerhalb dieser überall im Körper vorhandenen Gewebe und Organe die Infektion einmal eine Zellinfiltration, das andere Mal eine Lymph- thrombose, das dritte Mal eine Periphlebitis, das vierte Mal einen miliaren Abscess, das fünfte Mal eine Kontaktnekrose und so fort ad infinitum bei übrigens stetiger Anwesenheit von Kokken und Bakterien naheverwandter Species erregt, das eben ist der Aus- gangspunkt dieser Untersuchungen, Experimente und Schlussfol- gerungen aus Beobachtungen gewesen, welche, wie ich hoffe, ge- eignet sein werden, unsere chirurgische Prophylaxe — die Eein- lichkeit in makro- und mikroskopischem Sinne — ausser der bak- teriologischen Stichprobe auch noch andere Dinge mehr als bisher in Rücksicht nehmen zu lassen. e) Beriifsart und Griipi)enbil(ler der Infektion. Es ist für mich eine absolut feststehende Thatsache, dass es gerade unter den Wundinfektionen typische Krankheitsbilder giebt, deren Konstanz sich zunächst auffällig und nachweislich an die gleiche Berufsart der befallenen Individuen zu knüpfen scheint, gleichsam als gäbe es gewisse Gewerbe und Stände, bei welchen die chirurgischen Infektionen erfahrungsgemäss anders verlaufen als bei anderen. Ich meine hier natürlich nicht die Thatsache, dass Panaritien bei Köchinnen häufiger sind als bei Gräfinnen, auch nicht, dass der Bubo traumaticus beim Militär häufiger als bei Gelehrten vorkommt, sondern es will mir scheinen, dass bei an sich gleich häufiger Möglichkeit, sich Schädlichkeiten bestimmter Art auszusetzen, dennoch Gruppen von Krankheitsbildern aufstellbar sind in noch verfei- nerter ätiologischer Eintheilung als allein nach den Gesichts- punkten der Gewerbe- und Standeskrankheiten. — Ich habe durch viele Jahre hindurch die Verletzten der Loewe'schen Gewehrfabrik in meiner Klinik behandelt, ich habe ein grosses Material gerade von Köchinnen, Köchen und Kellnern fast täglich zu versorgen, und meine Anästhesie hat mir die Ehre eingebracht, über 200 Kollegen operativ an Infektionen zu behandeln, so dass mindestens 2 bis 3 Aerzte resp. Famuli meist unserer klinischen und pathologischen