Compendium der praktischen Medicin / von C.F. Kunze.

  • Kunze, C. F. (Carl Ferdinand), 1826-1889.
Date:
1884
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Credit: Compendium der praktischen Medicin / von C.F. Kunze. Source: Wellcome Collection.

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    blassgrauroth, wie nur aus Bindegewebe bestehend erscbeint (Hypex-- trophie mit fibroider Degeneration), oder endlich — und zwar besonders häufig bei lange bestehenden Malariaerkrankungen — die Hypertrophie mit Pigmentbildung, bei welcher man ausser den Veränderungen, wie bei der einfachen Hypertrophie, rothgelbes, braunes oder schwarzes Pigment als Körnchen, Körnchen- haufen diffus zerstreut oder in den Zellen im Milzgewebe und zu- weilen auch in den Venensinus findet (Förster), wodurch die Milz eine braune, graue oder selbst schwarze Färbung erhält (Pigment- milz). Gelangt das Pigment aus den Venensinus in die Milzvene, so kann es von da in die Leber, in die Lungen, und selbst durch den grossen Kreislauf des Blutes in das Gehirn eingeschwemmt werden und daselbst Hyperämien und punktförmige Hämorrhagien veranlassen. Endlich kann sich in der Milz auch speckige Entartung in Folge des kalten Fiebers entwickeln. In der Leber kommt es in unserem Klima meist erst spät zu Veränderungen. Dieselben bestehen in einfacher Hypertrophie mit Volumsvergrösserung und starker Pigmenteinlagerung und Bildung von Pigment in den feinsten venösen und arteriellen Gefässen. Als Folge dieser Veränderung treten Anomalien in Absonderung der Galle und Stauungen in der Pfort- ader (Milzanschwellung, seröse Transsudationen in den Darm, Ascites) und zuletzt Atrophie der Leber ein. In den Nieren findet man gleichfalls häufig und zwar be- sonders in der Corticalsubstanz viel Pigment angehäuft, welches wahrscheinlich nicht bloss eingeschwemmt, sondern meist am Orte gebildet ist (einfache Pigmentniere); ausserdem Speckniere mit Pigmentablagerung und endlich — in einigen Wechsel- fieberepidemien häufiger als in andern — wirklichen Morbus Brightii. Im Blute tritt bei längerer Fieberdauer eine Abnahme des Eiweisses und der rothen Blutkörperchen (Anämie) und in bösen Intermittenten die Bildung eines schwarzen Pigments namentlich in der Milz ein, welches sich dem Blutstrome beimischt und, wie angeführt, in die verschiedensten Organe, namentlich in das Gehirn, die Leber, die Nieren eingeschwemmt wird (Melanämie). Die melanämischen Pigmentschollen entstehen aus Blutfarbstoff und sind ausgeschiedenes metamorphosirtes Hämatin. a. Intermittens simplex, einfache kalte oder^ Wechselfieber. Diagnose. Die einfachen Fälle von Intermittens charakteri- siren sich durch rhythmische Anfälle mit Frost, Hitze und Schweiss und nachfolgender krankheitsfreier Pause (Apyrexie), durch die besonders im Hitzestadium am stärksten hervortretende Milzanschwellung nach oben und unten, so dass der Rippenrand