Die Gewerbeunfälle und Gewerbekrankheiten des Auges nebst Massnahmen zu deren Verhütung, mit besonderer Berücksichtigung der Arbeitschutzbrillen : Bearbeitet für die Rigaer Jubiläums-Austellung für Industrie und Gewerbe / von N. Cahn.

  • Cahn, N.
Date:
1901
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Credit: Die Gewerbeunfälle und Gewerbekrankheiten des Auges nebst Massnahmen zu deren Verhütung, mit besonderer Berücksichtigung der Arbeitschutzbrillen : Bearbeitet für die Rigaer Jubiläums-Austellung für Industrie und Gewerbe / von N. Cahn. Source: Wellcome Collection.

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    derselben zu beklagen, 1 Mal trat sogar der Tod ein. Wie viel Schmerz, wie viel Jammer, wie viel Elend drücken diese nackten Zahlen aus! Sie geben uns jedoch nur diejenigen Verletzten an, welche infolge des Unfalls länger als 13 Wochen in ihrer Erwerbsfähigkeit beschränkt waren, denn nur diese sind nach deutschem Gesetz entschädigungsberechtigt. Unvergleichlich Imufiger aber ereignen sich Augen Verletzungen, die eine vorüber- gehende Invalidität von 4—8—10 Wochen zur Folge haben, und diese verdienen vom socialen und nationaloeconomischen Standpunct aus nicht minder Beachtung. Es ist demnach von grösster Bedeutung, die Ursachen jener unglückseligen Begleit- erscheinungen des Betriebes zu erforschen und Massregeln zur Verhütung derselben zu ergreifen. Wir teilen die Augenunfälle ein in: A) Verletzungen durch mechanische Gewalt. B) Verletzimgen durch chemische und thermische Einwirkung (Verätzung, Verbrennung). C) Verletzungen durch Explosion (^eine Combination von A und B). ad A. Bei den Verletzungen durch mechanische Gewalt handelt es sich meistenteils darum, dass grössere oder kleinere Stücke vom bearbeiteten Material oder aber Teile vom Hand- werkzeug abspringen und das Auge resp. dessen Umgebung treffen, wobei ganz kleine Stücke, wie Spütter, nicht so sehr durch die gesetzte Wunde, als vielmehr durch ihr eventueUes Verbleiben im Augeninnern verderblich werden Grossere Körper, die dank ihrem Gewicht mehr Kraft entfalten können, rufen, selbst wenn sie nur die Umgebung des Auges treffen, nicht selten vorübergende und auch dauernde Schädigung des Sehvermögens hervor. Abgesehen von den Quetsch- und Riss- wunden der Weichteüe bedingen sie mitunter Brüche der die Augenhöhle constituierenden zahlreichen, sehr dünnen Knochen, relativ häufig Brüche der Wandungen des Sehnervencanals, so dat Knochfnsplitterchen sich in die Substanz des Sehnerven einbohren und ihn der Functionsfähigkeit berauben; und das bedeutet unheilbare Erblindung des Auges. Ja, derartige Verletzungen können sogar lebensgefährlich werden, denn sie führen s. g. Schädelbasisbrüche herbei, welche wegen ihrei nahen Beziehungen zum Gehirn leider nur zu häufig einen tauchen Ausgang nehmen. Scheinbar ganz geringfügige